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Giftesche, Oleaceae.

Name:

Chionánthus virgínica L. Giftesche, Schneeflockenbaum. Französisch: Arbre de neige; englisch: Fringe tree, oldman’s beard, poison ash, snow-drop tree, snow-flower, Virginian snowflower tree; italienisch: Chinonanto; tschechisch: Belas viržinský.

Verbreitungsgebiet

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Namensursprung:

Chionanthus ist aus dem griechischen χιν (chíon) = Schnee νθος (anthos) = Blume in bezug auf die schneeweißen Blüten zusammengesetzt.

Botanisches:

Der Schneeflockenstrauch wird 2-3 m hoch, erreicht aber als Baum auch 5 m Höhe. Er hat gegenständige, gewöhnlich 10-15 cm lange und 3-5 cm breite ganzrandige Blätter. Diese sind breit-lanzettlich, oberseits glänzend grün, auf der Unterseite graugrün. Sie verfärben sich im Herbst schön hellgelb. Die Blüten bilden hängende Rispen von 10-20 cm Länge. Sie sind zwittrig, doch treten auch Sträucher mit fast rein männlichen bzw. weiblichen Blüten auf. Der kurze Kelch ist vierspaltig, die vier am Grunde verwachsenen Kronenblätter sind zuerst grünlich, strecken sich aber schließlich bis zu 2,5 cm Länge und werden dann schneeweiß. Die beiden Staubgefäße sind in der kurzen Röhre eingeschlossen. Die Blüte hat einen schwachen Duft. Die Frucht ist eine runde Steinfrucht, 1,5-2 cm groß, hart und fast schwarz. Der Strauch, der aus dem östlichen Nordamerika stammt, wächst an Flußufern und liebt guten, auch etwas steinigen Boden. Er ist auch bei uns als Zierstrauch beliebt und in milden Lagen winterhart. Blütezeit: Juni.

Geschichtliches und Allgemeines:

Die in der amerikanischen Medizin sehr bekannte Droge wird in neuerer Zeit als Cortex Chionanthi virginicae radicis (Chionanthusrinde, Fringe-tree bark, poison ash bark, white fringe-tree bark usw.) auch in Europa gebraucht. In die Homöopathie wurde sie von Hale eingeführt.

Wirkung

In ihrer Heimat wird die Droge als Tonikum und Febrifugum, gegen Ikterus und Leberatrophie, äußerlich auf Wunden und Geschwüre angewandt

Die Rinde beseitigt nach Roux die Stauung in der Leber und im Pfortadersystem und erhöht durch Vermehrung des Wassergehaltes der Galle die Gallensekretion. Zur Unterstützung der leicht abführenden Wirkung von Chionanthus verordnet Roux außerdem Iris versicolor und Cortex rhiz. Juglandis cinerarii.

Das Glykosid Chionanthin, das in Amerika neben der Droge medizinisch verwendet wird, soll abführend und brechenerregend wirken

Henning fand in der Chionanthusrinde auch Saponin und empfiehlt sie gegen Gelbsucht.

Unter den Indikationen hebt Clarke besonders Ikterus mit gleichzeitiger Amenorrhöe und Neurasthenie hervor.

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Chionanthus virginica ist ein gutes Leber- und Gallenmittel, das bei Cholelithiasis, Hepatitis, Leberhypertrophie bei Malaria, beginnender Zirrhose, Ikterus, chronischer Milzschwellung und durch Leberleiden bedingten Kopfschmerzen (Hauptmittel nach Donner) erfolgreich angewandt wird.

Auch gegen Diabetes insipidus, Intermittens (Malaria) und Augenschmerzen „Drücken im Auge“ (nach Langhoff, Karlsruhe, bei Verletzungen der Augen im Wechsel mit Arnica und Euphrasia) wird Chionanthus empfohlen.

Angewandter Pflanzenteil:

Als Heilmittel wird die Rinde bzw. die Wurzelrinde genannt (Dragendorff, Roux, Henning, Zörnig, Clarke u. a.).

Zur Herstellung der Präparate ist die frische Wurzelrinde zu empfehlen. Aus dieser wird auch das „Teep“ bereitet. Homöopathische Essenz nach dem HAB. (§ 3): Frische Wurzelrinde (§ 3).

Dosierung:

Übliche Dosis:

1,5-15 g der Tinktur (Roux).

1 Tablette der Frischpflanzenverreibung „Teep“ dreimal täglich.

(Die „Teep“-Zubereitung ist auf 10% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,025 g Cort. rad. Chionanthi virginicae.)

In der Homöopathie:

dil. D 1-3, dreimal täglich 10 Tropfen.

Maximaldosis:

Nicht festgesetzt.

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Inhaltsverzeichnis: Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Gerhard Madaus (+ 1942), Ausgabe Leipzig 1938
Auf Bilder / Photos des Lehrbuches wurde wegen mangelnder Aktualität / Qualität verzichtet. Ebenso ist die Einführung in dieser Online-Version nicht vorhanden. Sie können hier ausschließlich auf die Besprechung der einzelnen Pflanzen zurückgreifen. Die Rezepturen werden in das Kompendium im Laufe der Zeit eingearbeitet. Vorhandene Fotos: Rechte beim Verlag erfragbar.

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