Berg-Wohlverleih, Compositae.
Name:
Arnica montána L. Berg-Wohlverleih, Arnika. Französisch: Arnica, arnique panacée des chutes, tabac des vosges; englisch: Arnica, mountain-tobacco, celtic nard, leopard’s bane; italienisch: Arnica; dänisch: Guldblomme, Bjergvolverlei; norwegisch: Solblom; polnisch: Pomornik, Arnika; russisch: Barannik, Arnika; schwedisch: Hästfibber; tschechisch: Prha chlumni, Arnika; ungarisch: Arnika.
Namensursprung:
Die Ableitung des Namens Arnica ist zweifelhaft. Ein Zusammenhang mit dem griechischen άρνον (arnion) = Lamm oder eine Verstümmelung aus Ptarmica erscheint sehr unsicher. Zum ersten Male erscheint der Name, der vielleicht arabischen Ursprungs ist, bei Matthaeus Sylvaticus (14. Jahrhundert) in der Form „arnich“. Der Name Wohlverleih (richtiger Wolferlei), Wulferling, althochdeutsch wolves-zeisala (zeisan, zerreißen), wolfesgele (Wolfsgelb) steht in Beziehung zum Wolfe, man ist jedoch nicht imstande, eine nähere Erklärung dieser Beziehung zu geben. Eine Deutung könnte sein, daß die Pflanze auch äußerlich und innerlich gegen den Wolf (Intertrigo perinaealis) angewandt werden kann. Die Deutung Wohlverleih = Wohl für allerlei kann keinen Anspruch auf Wahrscheinlichkeit machen.
Volkstümliche Bezeichnungen:
Wulwesblume (niederdeutsch). In gewissen Teilen des bayerisch-österreichischen und ostfränkischen Gebietes spielt die Arnika am Johannistage eine große Rolle, daher Hannsblumen (Böhmerwald), Khannasblume (Egerland), Jehannesworzel (Teplitz), Johannisblume (Gotha). Auf das Aussehen der Pflanze beziehen sich Feuerblume (Eifel), Ochsenaugen (Westfalen: Rheine), Düwelsblome, auffällige Erscheinung in der Heide (untere Weser), Sonnäbluema (Waldstätten). Die Arnika ist im Volke als Heilpflanze (u. a. auch gegen Stichwunden, Kontusionen) sehr beliebt, daher Wundkraut (Steiermark), Stichkraut (Ostpreußen), Fallkraut (z. B. Schwäbische Alb), Kraftrosen, -wurz (österreich, Alpenländer), Altvatermark (Südtirol), Stoh up und goh hen (untere Weser). Die gepulverten Blätter finden als Zusatz zum Schnupftabak Verwendung, daher auch Tabakblume (z. B. Riesengebirge, Moselgebiet), Schnupftabaksblume (z. B. Riesengebirge, Moselgebiet), Schnupftabaksblume (z. B. Eifel), Schneebärgerblueme (Waldstätten)
Botanisches:
Aus einem federkieldicken, außen bräunlichen, innen weißen Wurzelstock erhebt sich eine vier- bis sechsblättrige, flach ausgebreitete, grundständige Rosette. Die Blätter sind länglich-verkehrt-eiförmig, fast ganzrandig, meist fünfnervig und dicht kurzhaarig. In der Mitte der Rosette entspringt der 20-50 cm hohe, drüsig behaarte Stengel, der ein bis zwei Blattpaare und meist nur einen Blütenkopf trägt. Das Blütenkörbchen hat eine walzliche Hülle mit zweireihig angeordneten Blättchen. Die Randblüten sind zungenförmig, bräunlich-gelb und enden vorn gewöhnlich in drei kleinen Zähnchen. Die Scheibenblüten sind röhrenförmig. Meist enthalten die Randblüten keine Staubgefäße. Aus den Blüten entwickeln sich einsamige Früchte, die einen Haarschopf (Pappus) tragen, der die Verbreitung der Früchte durch den Wind erleichtert. Arnika wächst auf trockenen Moor- und Waldwiesen, auf Triften und Kiefernschlägen, in Gebirgs- und Heidegegenden. Sie liebt ungedüngten, humosen bis sandigen, aber kalkarmen Boden, meidet also mineralkräftige und flachgründige Kalkböden. Bei meinen Anbauversuchen, die auch die Rolle der Begleitpflanzen klären sollten, zeigte es sich, daß die jungen Blattrosetten von Arnika in Gegenwart von Calluna vulgaris auffallend dunkelgrüne Blätter aufwiesen gegenüber den Anzuchten mit anderen Begleitpflanzen oder ohne solche. Arnika ruft bei Kühen blutigen Harn hervor. In den Blüten finden sich oft die Larven der Fliege Trypeta arnicivora Löw. Die vor etwa 20 Jahren aufgestellte Behauptung, daß diese Larven die Wirkung bedingen, hat sich als unrichtig erwiesen. Arnica montana darf in Deutschland zum Sammeln für den Handel oder für gewerbliche Zwecke im allgemeinen nicht freigegeben werden. Nur im Ausnahmefall kann das Sammeln von Arnica montana in Gegenden, wo sie häufig vorkommt, von der höheren Naturschutzbehörde zeitweilig gestattet werden. Blütezeit: Juni bis Juli.
Geschichtliches und Allgemeines:
Bei den antiken Schriftstellern findet die in der späteren Medizin so beliebte Arnika keine Erwähnung. Die h l. Hildegard führt in ihrer Naturgeschichte eine Pflanze „wolfesgelegena“ als starkes Aphrodisiakum an, die meist, jedoch wahrscheinlich zu unrecht, als Arnika gedeutet wird. Während die älteren Väter der Botanik noch verhältnismäßig wenig von ihr zu berichten wissen, kennt Tabernaemontanus (1613) schon die später allgemein übliche Anwendung gegen Verletzungen und schreibt hierüber: Bey den Sachsen braucht es das gemeine Volck / denen so hoch hinunter gefallen / oder so sich sonst etwan mit Arbeyt verletzt haben: Nement ein Handt voll / sieden es in Bier / drincken des Morgents einen Trunck warmb davon / decken sich zu / vnd schwitzen: Wo sie sich dann verletzt haben / empfinden sie an dem verletzten Ort großen Schmertzen / auff zwo oder drey Stundt / und werden also kuriert.“ 1663 erwähnt der Greifswalder Professor Joel die gleiche Verwendung der Arnica und einige Jahre später wurde sie von Fehr in allen Fällen „wo man sich weh getan / gefallen / verrenkt / verstauchet hat“ empfohlen. Ein besonders enthusiastischer Anhänger dieser Heilpflanze war der Wiener Arzt H. J. Collin (18. Jahrhundert), der für ihre Verwendung wie Chinarinde als Fiebermittel eintrat und ihre antiseptische Wirkung rühmte. Er will mehr als 1000 Patienten in den Jahren 1771-74 mit Hilfe der Arnika vom Wechselfieber geheilt haben. Bei Lähmungen und schwarzem Star versichert er, mit den Flores Arnicae viel erreicht und oft Heilung durch sie allein herbeigeführt zu haben.
Arnica und ihre Doppelgänger
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- Arnica montana (Bergwohlverleih)
- Chrysanthemum segetum (Saat-Wucherblume)
- Doronicum pardalianches (Echte Gemswurz)
- Calendula officinals (Garten Ringelblume)
- Pircis hieracioides (Bitterkraut)
- Tragopogon pratensis (Wiesen-Bocksbart)
- Anthemis tinctoria (Färber Kamille)
- Inula Britannica (Wiesen-Atlant)
- Buphthalmum salicifolium (Weidenblättriges Rindsauge)
- Skorzonera humilis (Kleine Schwarzwurz)
- Crepis biennis (Zweijährige Feste)
- Hieracium vulgatum (Gemeines Habichtskraut)
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts genoß sie dann ein allgemeines Ansehen in der Heilkunde, worauf schon die verschiedenen volkstümlichen Benennungen wie Kraftwurz, Fallkraut, Stichkraut usw. hinweisen. Arnica war das letzte Heilmittel, das man dem sterbenden Goethe reichte. Die allzu kritiklose Begeisterung der früheren Zeiten brachte es dann wohl zum Teil mit sich, daß der Gebrauch der Arnika zu Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr zurückging und sie von vielen Ärzten als überflüssiges Mittel angesehen wurde. Die Wurzel trug früher die Bezeichnung Radix Doronici germanici.
In Norwegen, wo man sie auch unter dem Namen Ölkönig kennt, wurde sie früher viel zum Würzen des Mets und des Bieres und nach Linné auch als Schnupf- und Rauchtabak gebraucht.
Neuerdings werden Arnikapräparate als Haarmittel, Augenwasser und zur Körperpflege angeboten.
Wirkung
Auffallenderweise wird die so heilkräftige Arnika bei den mittelalterlichen „Vätern der Botanik“ nur selten erwähnt; Matthiolus schreibt der Wurzel eine leicht zusammenziehende, stopfende, ruhr- und grimmenstillende, giftwidrige Wirkung zu und empfiehlt sie gegen Uterusaffektionen; das Kraut soll, in Form eines Pflasters aufgelegt, „die Geschwulst sänftigen“.
Weinmann weiß schon mehr von der heilkräftigen Wirkung der Arnikawurzel zu berichten und nennt außer den schon erwähnten Anwendungsweisen noch Herzklopfen und Schwindel, weiter schreibt er: „Es ist diese Wurzel ein Specificum in hohen und gefährlichen Fällen, in der Stagnation des Blutes, in Seiten-Stechen, Blut-Speyen, Colica haemorrhoidali, in der Glieder-Krankheit, im Stein, in moribus haemorrhoidalibus, in eiterigten Auswürffen. In Asthmate humido, wenn es im Bier gekochet, oder als Thee getruncken wird, ist es vor allerley Verrenckungen, wo sich geronnen Blut, und dergleichen gesetzet, gut.“
Bei v. Haller findet vorwiegend das Kraut Anwendung, um geronnenes Blut im Körper „sicher und zuverlässig“ zu zerteilen.
Hecker schreibt der Wurzel tonische Wirkung zu und verordnet sie bei Diarrhöen, Dysenterien und Faulfiebern.
Im Heilmittelschatz Hufelands stellt die Arnika ein außerordentlich beliebtes Medikament dar, das er namentlich bei Schwächen, überanstrengung und Entzündungen als resorptionsförderndes und fäulniswidriges Mittel anwandte. Ein von ihm veröffentlichter Bericht von Heller-Lentzen weist auf die großen Heilkräfte der Arnikablüten bei Herbstwechselfiebern, insbesondere dem „kalten Fieber“, als nervenbelebendes, zirkulationsanregendes Mittel hin. Auch einen Aufsatz von Schluitter, Weimar, bringt er zum Abdruck, wonach sich Arnikawurzel gegen starke Diarrhöen bei Nervenfiebern erfolgreich gezeigt hat.
Clarus sieht die Arnika als ein das cerebrospinale und vasomotorische Nervensystem anregendes Mittel an, das Lähmungszustände, namentlich während fieberhafter Krankheiten und solche, die nach Cerebrospinalkrankheiten zurückgeblieben sind, beseitige und auch bei Epilepsie vielfach empfohlen werde. Die Wurzel scheine günstiger zu wirken als die Blüten, insbesondere bei Vorhandensein von Diarrhöen. Äußerlich läßt er die Tinktur bei Sugillationen, Ödemen der Haut usw. gebrauchen.
In der lettischen Volksmedizin wird nach J. Alksnis Arnika zur Blütezeit gepflückt gegen Halsschmerzen, Brustschmerzen, Leibschmerzen, Knochenschmerzen und der Saft der Pflanze bei Verwundungen benützt. In der heutigen deutschen Volksmedizin finden (nach Schulz) vorwiegend die Blüten äußerlich Anwendung, auch die Tierarzneikunde gebraucht die Blütentinktur extern gegen Folgen von überanstrengung der Extremitäten. Innerlich genommen sind die Arnikablüten ein nicht ungefährliches Abortivum. Sänger schätzen das Einnehmen der Tinktur bei Ermüdungserscheinungen der Kehlkopfmuskulatur. Schulz selbst bevorzugte die aus der ganzen Pflanze, mit der Wurzel, hergestellte Tinktur, mit der er erstaunliche Erfolge bei Sugillationen nach Schlag, Fall, Subluxationen usw., bei Quetschungen des Nagels (die ohne Nagelabstoßung ausheilte!) und bei oberflächlicher Verbrennung erzielte. Das Arnikainfus bezeichnet Schulz als kräftiges Excitans und Anregungsmittel des gesunkenen Kreislaufes, namentlich bei Pneumonie älterer Leute.
Bohn empfiehlt ihre Anwendung bei allen im Gebiete der Gefäße auftretenden, mit Kongestionen verbundenen, namentlich entzündlichen Erkrankungen, bei Verletzungen durch Schnitt, Stoß und Fall mit offenen oder versteckten Blutungen und Anschwellungen, bei Fleischwunden, bei Lähmungen nach Verwundung, bei Gehirnblutungen, Blutergüssen in der Haut und Blutansammlungen in den Körperhöhlen, bei Muskelrheumatismus, Erschöpfungszuständen und Herzschwäche, besonders während typhöser und anderer infektiöser Erkrankungen. Große nervöse Erregtheit und starke Reizbarkeit des Darmkanals sieht er als Kontraindikationen an.
Aschner schreibt: „Man kann Blutergüsse in den äußeren und inneren Organen auch durch interne Verabreichung von Arnika zur raschen Resorption bringen“ und verordnet sie außerdem bei Gangrän, zur Linderung von Asthmaanfällen und als „Spezifikum“ – nach Berichten alter Ärzte – bei chronischer Bazillen- und Amöbenruhr. über Asthma schreibt er: „Arnika ist ein spezifisch schleimlösendes und antikatarrhalisches Mittel, seit Jahrhunderten gegen Asthma bewährt. Ihren großen Wert hat man so gut wie vergessen. Auch den schwersten Asthmaanfall mildert 1/2-1 Teelöffel der nachfolgenden, anscheinend ganz harmlosen Mischung sofort oder bringt ihn zum Aufhören: Ol. Rosmarin. 1,0, Tinct. Arnicae 10,0, Tinct. Aurantii 40,0“ und an anderer Stelle: „Welcher Arzt weiß z. B. heute noch, daß man zahlreiche sonst refraktäre Fälle von Asthma heute durch folgende einfache Teemischung dauernd beschwerdefrei machen kann: Rp. Flor. Arnicae, Rad. Helenii, Fr. Anisi aa 20,0. S. 2-3 Tassen täglich.“ Eine Erleichterung und Verflüssigung des Auswurfes bei Asthma- und Bronchitiskranken ist wohl festzustellen, doch ist das Lob, welches Aschner der Arnika bei Asthma erteilt, doch zu weitgehend (Verf.).
Auf den resorptionsfördernden Einfluß der Arnika weist auch Unna hin, der die offizinelle Tinktur bei Hirn- und größeren Hautblutungen erfolgreich zur Anwendung brachte. Nach ihm ist sie auf diesem Gebiete das am besten wirkende Mittel, das man nie vergessen solle.
Deutschmann, der auf Veranlassung Unnas Arnika bei traumatischen und idiopathischen Blutungen in den Augenlidern und der Konjunktiva, bei Blutergüssen in die vordere Kammer, den Glaskörper, die Netz- und Aderhaut und in Verbindung mit Kamillentee (5-15 Tropfen der Arnikatinktur) bei Netzhautblutungen der Diabetiker und Nephritiker innerlich anwandte, konnte günstige Resultate damit feststellen.
Gerlach behandelte Karbunkel erfolgreich mit Arnikainjektionen und Umschlägen. Ebenso wie er bei Injektionen in nächster Nähe der Karbunkel Blutungen auftreten sah, konnte auch ich solche beobachten. Wizenmann hält bei Schleimbeutelentzündung, insbesondere der Kniescheibe, Umschläge mit der Tinktur für die beste Hilfe.
Nach experimentellen Untersuchungen hat Arnika eine gefäßerweiternde Wirkung und entfaltet bei Hauteiterungen, die durch Staphylokokken hervorgerufen wurden, prompte Heilwirkung.
Kötschau hebt die Wirkung bei Rheumatismus hervor.
Bewährte Heilanzeigen für Arnika sind ferner nach Stirnadel, der energisch dafür eintritt, daß diese „deutscheste der deutschen Heilpflanzen“ der Vergessenheit entrissen wird, anginöse Beschwerden bis zum Angina-pectoris-Anfall, durch Arteriosklerose bedingte Myokardschäden sowie Arteriosklerose überhaupt.
Inverni macht einen Unterschied zwischen den Wirkungen der Blüten und der Wurzel. Die Blüten bezeichnet er als Excitans, Antispasmodikum und wirksames Stimulans des Nervensystems, die Wurzel als ein kräftiges Stimulans des arteriellen und venösen Systems.
Auch in der Veterinärmedizin wird sie bei Stauchungen, Quetschungen und rheumatischen Lähmungen angewandt. Wie Auburtin, Güstebiese, mir schreibt, hilft sie im Wechsel mit Rhus toxicodendron ausgezeichnet bei Schulterlähmung der Pferde.
Anwendung in der Homöopathie:
Über ihre homöopathische Wirkung äußert sich Hahnemann: „. . . sie hat sich schon in den schlimmsten Durchfällen als vortrefflich bewährt. Sie stillt sie, weil sie selbst (vorzüglich ohne den Körper zu schwächen) öftere Ausleerungen zu erregen geartet ist. Hier darf sie, um in Durchfällen ohne Materie hülfreich zu werden, nur in so kleinen Gaben gereicht werden, daß sie nicht offenbar ausleert, oder in Durchfällen von scharfen Stoffen in größeren ausleerenden Gaben; und die Absicht wird bald erreicht.“
Eine bessere Grundlage für den späteren Gebrauch der Arnika in der Homöopathie als die Hahnemannsche Prüfung ergab diejenige von Jörg. Er schreibt von den Blüten und der Wurzel der Arnika u. a.: „überhaupt gewähren sie gewiß ein herrliches Mittel, wo das Nerven-, Muskel- und Gefäßleben gesunken ist; daher eignen sie sich gewiß auch mehr für den Gebrauch in chronischen, als in akuten Krankheiten und wollen auch da immer von einem behutsamen und umsichtigen Arzte verordnet seyn. Was soll aber dieses kräftige und so augenscheinlich die Entzündung begünstigendes Mittel in acuten Rheumatismen, was im Typhus mit Entzündung des Gehirns oder der Baucheingeweide, was soll es ferner gegen eben erlittene Erschütterungen des Gehirns, denen die Kongestionen und die Entzündungen auf dem Fuße folgen, nützen? In dergleichen und ähnlichen Leiden mußte es die Entzündung hervorrufen oder steigern und dadurch natürlicherweise schaden, und dies zwar um so mehr, je größer die Gaben eingerichtet und je öfter sie wiederholt werden.“
In der modernen Homöopathie wird Arnika als Analeptikum, Blutstillungs- und Resorptionsmittel, gegen Muskelrheumatismus nach Durchnässung oder übermüdung, Gicht, Menière, venöse Stauungen, Varizen, Apoplexie, Arteriosklerose mit Angina pectoris, septische Prozesse, Folgen von Gehirn- und Rückenmarkserschütterung, Dyspepsia flatulenta, Abortus und als Wochenbettmittel angewendet. Nach Ritter kommt Arnica D 2 (dreimal täglich 5 Tropfen) bei Furunkulose besonders dann in Betracht, wenn die einzelnen Furunkel sich durch eine etwas schlaffe entzündliche Reaktion mit bläulicher Verfärbung des Herdes und durch unzulängliche Eiterbildung auszeichnen. Bei Wunden und Verbrennungen hält Schleihauf die interne Anwendung von Arnica („Teep“ D 3) für viel wichtiger als die äußerliche.
Pharmakologisches und Toxikologisches:
Bei intravenösen Injektionen bewirkt Arnika Atemstillstand, zunächst Steigerung der Herztätigkeit und Blutdruckerhöhung, später Rückgang und schließlich Lähmung. In den Magen gebrachte Arnikaaufgüsse verursachen Dysphagie, Auftreibung des Magens, Schmerzen, Ekelgefühl, Ruptus, Tenesmus und Diarrhöe. In einigen Fällen wurden drückender Kopfschmerz, Somnolenz, Vertigo, unruhiger Schlaf, nach großen Dosen auch Kollaps mit Fadenpuls, Kopfweh und Erschwerung der Respiration beobachtet. Ein Patient, der wegen Influenza 0,18 g Pulv. rad. Arnicae genommen hatte, bekam nach 8 Minuten starkes Herzklopfen, allgemeine Kälte des Körpers, Angst und Schwindelgefühl. 60-80 g der 20%igen französischen Tinktur riefen tödliche Vergiftungen hervor.
Fonssagrives verglich ihre Wirkung mit der der Strychnosarten und erblickte in ihr ein krampfauslösendes Mittel, welches die Reflexe vermehrt und indirekt krampfhafte Erscheinungen hervorruft. Richaud fand auf Grund zahlreicher biologischer Beobachtungen, daß Arnika in keiner Weise medullär bedingte übererregbarkeit hervorruft, sondern im Gegenteil Gefühllosigkeit und Lähmung bewirkt, die nicht von der Muskulatur ausgehen, sondern von dem gelähmten Rückenmark.
Leclerc folgert daraus, daß man Arnika anwenden könne zur Hemmung der Reflexerregbarkeit der Medulla oblongata.
Die aus den Blüten bereitete Arnikatinktur wirkt stark entzündungserregend auf die Haut und verursacht u. U. ödematöse Hauterytheme, eiterhaltige Blasen, Eczema rubrum, sogar oberflächliche Gangrän und Ulzerationen. Bezüglich der Frage der überempfindlichkeit bringt Touton folgende Zusammenstellung:
„über zwei Fälle von starker überempfindlichkeit gegen die Pflanze selbst berichtet Kanngießer (über einige Phytonosen. Arch. f. Dermatol. u Syphilis 147, 2, 1924). übelkeit, Schüttelfrost begleiteten in dem einen den erysipelähnlichen Ausschlag. In dem anderen waren schon früher nach Anwendung der Tinctura Arnicae zweimal ähnliche Eruptionen vorausgegangen. In diesem entstanden unter heftigstem Jucken auch größere Bläschen auf dem erysipelähnlichen Boden. Die Wirkung der Tinktur ist ja allgemein bekannt, und trotzdem ist sie noch immer als Hauptmittel auf verletzter und unverletzter Haut in Gebrauch und in vielen Reiseapotheken enthalten. über sieben Fälle, darunter vier eigene und drei aus White referierte, berichtet Molènes (Ann. de dermatol. et syphiligr. 7, Nr. 2, S. 65, 1886), auch über die früher viel geübte interne Anwendung als „Chinin der armen Leute“ (quinquina des pauvres), das seine Wirkung dem Strychnin ähnlich wirkenden Alkaloid „Arnicin“ verdanken sollte und gelegentlich den Tod herbeiführte (Turk, Journ. des connaissances médico-chirurgicales 1853). Er wiederholt die energischen Warnungen Hebros und Kaposis gegen die konzentrierte Tinktur, die sogar zu einer Gewebszerstörung führen kann, und betont die Verschiedenheit der Empfindlichkeit der verschiedenen Menschen. Es gebe auch völlig immune Menschen selbst gegenüber den starken Lösungen. Bei Ekzematikern wurde in mehr als 60% der Fälle mit Arnikatinktur intensive vesikulöse Lokalreaktion, bei normalen nur in 4% erzielt (Jaeger, Hypersensibilité et idiosyncrasie epidermique chez les éczématiques. Schweiz. med. Wochenschr. 52, 575, 1922).“
Nach Seyrich konnte ein Arnikaekzem durch äußerliche Anwendung von Birkenteerpaste bei gleichzeitiger peroraler Verordnung von Cicuta virosa in höheren Verdünnungen geheilt werden.
Die Arnikawurzel enthält u. a. den Bitterstoff Arnicin, ätherisches Öl mit Phlorol-Isobuttersäureester und Hydrothyomochinon-Methyläther, Gallussäure und Inulin, die Blüten Arnicin, Gerbstoff und ätherisches Öl mit dem Geruch und Geschmack der Kamille.
Nach Geßner dürfte die günstige Wirkung der verdünnten Tinktur als Wundmittel hauptsächlich durch die antiseptische Wirkung des ätherischen Öles, vielleicht auch des Bitterstoffes sowie durch die adstringierende Wirkung der Gerbstoffe pharmakologisch bedingt sein.
Stirnadel fand bei innerlicher Verabreichung die aus der ganzen frischen Blüte hergestellte Tinktur wirksamer und zuverlässiger als die nach Vorschrift des DAB. bereitete.
Peyer stellte fest, daß lediglich die aus dem Bayrischen Wald und aus dem Fichtelgebirge stammende Droge von Arnikawurzel den vom HAB. vorgeschriebenen Trockenrückstand von etwa 1,4% lieferte. Sämtliche anderen Drogen gaben nicht den verlangten Trockenrückstand.
Verwendung in der Volksmedizin außerhalb des Deutschen Reiches (nach persönlichen Mitteilungen):
Dänemark: Innerlich gegen Wechselfieber, äußerlich zu Umschlägen.
Polen: Die Blüten gegen Wunden und Quetschungen, die Wurzel gegen Magenleiden.
Steiermark: Die Blüten und Blätter als Wundheilmittel.
Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:
Arnika übt einen starken Einfluß auf das venöse und arterielle Blutgefäßsystem aus, indem sie u. a. die Gefäße und Kapillaren erweitert. So kommt es zur Hyperämie und wohltuend gesteigerten Durchblutung. Man verordnet das Mittel vorzugsweise bei allen akuten und chronischen Folgen von Verletzungen*) der verschiedensten Körperteile und Organe. Einzelindikationen, die in diesen Rahmen fallen, sind: Operationswunden, Wunden, die von Stoß, Schlag oder Stich herrühren, damit im Zusammenhang stehende Periostitis, Quetschungen, Verstauchungen, Zerschlagenheitsgefühl, Muskelschmerzen und Knochenbrüche. Hier wird Arnika innerlich und äußerlich erfolgreich angewandt. Hennes, Köln, lobt es sehr bei Bursitis praepatellaris. Auch gegen Hämorrhagien aller Art, insbesondere der Nase und des Uterus, hat es sich bewährt. Als Wundmittel heilt Arnika nicht nur in sehr kurzer Zeit die Wundränder, sondern bewirkt auch eine schnelle Schmerzlinderung. Von Donner, Berlin, wird sie als Quetschungsmittel, nach Abgang von Nierensteinen und bei Hämaturie infolge von Nierensteinen sehr empfohlen.
Weiter hat sich das Bergwohlverleih bei Nervenleiden, insbesondere Nervenlähmungen nach Kontusionen, bei Epilepsie durch Fall, Commotio cerebri, Krämpfen und Anfällen von Zyanose bei Neugeborenen mit Verdacht auf Gehirnblutung als brauchbar erwiesen.
Zur Illustration der Wirkung seien hier noch einige Fälle aus der Praxis mitgeteilt. So berichtet B. Schmidt von einem Patienten mit schwerem Schädelbruch, der nach viermonatiger Krankenhausbehandlung als geistig gestört in die Nervenklinik eingeliefert wurde. Befund: Starke Narbenbildung an den Bruchstellen. Nach drei Monaten wurde der Patient, da er in seiner Geistesstörung nicht bösartig war, wieder entlassen. In sechs Wochen erfolgte Narbenzurückbildung und vollständige geistige Wiederherstellung durch tägliche Arnikaumschläge und innerliche Darreichung von Calcium fluoratum. Auch Stoephasius, Schwedt, gelang es, einen Patienten mit Schädelbruch (Blutungen aus Nase und Ohr, Hirnmasse ins Ohr eingedrungen) mit Arnica D 3 zu heilen. Janke ließ bei einer Patientin eine Fußverstauchung, die über ein Jahr zurücklag, mit Arnikaumschlägen behandeln. Nach 14 Tagen konnte die Frau wieder ohne Beschwerden gehen. Die durch die Umschläge hervorgerufene, sehr starke Blasenbildung wurde mit Cantharis behandelt.
Wichtig ist Arnika ferner bei allen Erscheinungen, die durch Trägheit und Stauungen im Blutkreislauf hervorgerufen werden. Man verordnet es häufig bei Arteriosklerose, Apoplexie, bei Lähmungen insbesondere des Rückenmarks, Schwindel und Müdigkeit (im Wechsel mit Aurum), Kopfschmerzen mit deutlich wahrnehmbarem Zirkulationsphänomen (hier als „Teep“ D 1 im Wechsel mit Belladonna „Teep“ D 2), Varizen („Teep“ D 1 mit Calc. fluor. D 3) und Venenentzündungen. Als sehr gutes Mittel wird es bei Angina pectoris, meist infolge Adipositas cordis, und Herzmuskelschwäche bezeichnet.
Von fieberhaften Erkrankungen wird am besten Grippe (hier im Wechsel mit Eupatorium Oligoplex) durch Arnika beeinflußt. Selbst bei Einwirkung von Schirokko (= föhnartigem Fallwind) hat es sich nach Runck, Ludwigshafen, sehr bewährt. Als äquilibrierendes Reizmittel läßt man bei Angina lacunaris gern Gurgelungen mit der verdünnten Tinktur machen; auch erfrischende Wirkung auf die Sprachorgane, namentlich bei Heiserkeit, wird dem Mittel zugeschrieben, das auch bei Asthma bronchiale und Pertussis genannt wird.
Beachtung verdient außerdem die Anwendung bei Dermatopathien, insbesondere Furunkulose, Erysipel (Arnikatinktur in kaltem Wasser oder Bleiwasser) und Herpes labialis et facialis (hier ist nach Dieterich, Stuttgart, das Betupfen mit der Arnikatinktur vielleicht das beste Mittel). Bei der Behandlung von Fissura ani und Ulcus cruris haben sich Injekionen von Arnica A.M. D 4 (A.M. bedeutet mit Aqua maris hergestellt) glänzend bewährt. Weitere Indikationen sind: Rheuma*) und Lumbago (innerlich und äußerlich angewandt), Arthritis urica, Magen- und Darmstörungen und Zahnschmerzen. Bei Schuppenbildung an allen behaarten Stellen und bei Haarausfall lobt Laber, Berlin, Arnica D 3 als Injektion, während E. Stieber von der Verwendung gegen Ohnmachten in der bayrischen Ostmark zu berichten weiß.
Schließlich wird mir noch von Wachter, Paderborn, mitgeteilt, daß Arnica „Teep“ 0 in Verbindung mit Salix „Teep“ 0 gute Dienste bei Reitweh leistet.
Als Wechselmittel bei Verletzungen und deren Folgen werden Hypericum, Hamamelis, Calendula und Bellis perennis gern gewählt.
+) Beispiele für die Anwendung:
(Nach Braumann, „Biologische Heilkunst“ 1931, S. 619.)
Ein beim Dachdecken beschäftigter junger Mann, Mitglied einer auswärtigen Krankenkasse, erscheint Sonntags mit blauschwarzem, geschwollenem, blutig sugilliertem Daumen. Er kann es vor Schmerzen nicht aushalten, obwohl von dem Arzt seiner Ortskasse bereits behandelt. Es sieht aus, als müßten mindestens Entspannungsschnitte oder Nagelextraktion zur Verhütung weiteren übels (Schmerzen, wie Vereiterung oder Nekrotisierung) gemacht werden. Die Nacht oder Nächte zuvor hat der Patient nicht geschlafen vor Schmerzen. Behandlung jedoch: nur Verband mit Arnikatinktur und zum innerlichen Gebrauch Arnikatinktur verabreicht (öfter etwa sieben Tropfen zu nehmen). Bei einer Beratung des Patienten aus anderer Veranlassung nach etwa zwei Wochen berichtet dieser, daß er, um wenigstens Aufsichtstätigkeit auszuüben, am nächsten Werktag wieder zur Arbeitsstätte gegangen sei, und daß er keine Schmerzen mehr verspürt und die ganze Nacht geschlafen habe. Da ich ihn wegen der starken Alteration des Gliedes zur weiteren Beachtung des Verlaufes bzw. Behandlung an den dortigen Arzt verwiesen hatte, hatte er diesen auch aufgesucht. Dieser habe ihm eine Salbe aufgelegt. Da Patient jedoch darauf wieder starke Beschwerden bekommen habe, habe er wieder die mitgegebene Arnika verwendet und genommen, um sofort wieder den Erfolg der Beschwerdefreiheit zu haben.
(Nach Rademacher, „Erfahrungsheillehre“, Bd. 1, S. 844.)
„Im Jahre 1835 habe ich Arnika in etlichen Fällen von Urmuskelleiden mit ausnehmend gutem Erfolge gebraucht, unter anderem in zweien von sogenannten Kopfrheumatismus. Einen derselben sehe ich als merkwürdig an, weil er mir sehr selten vorgekommen ist. Hier saß der Schmerz auf dem linken Stirnhügel und im linken Augapfel, oder wahrscheinlich in den Muskeln des Augapfels. Letzteres schließe ich daraus, weil bei dem jedesmaligen Schmerzensanfall das Auge zwar lichtscheu, aber kaum gerötet war. Das übel hatte, da ich zum Helfen aufgefordert wurde, über acht Tage gewährt, denn da es bekanntlich anfallsweise den Menschen ergreift und starke Nachlässe macht, so hatte der Kranke bei jedem Nachlasse sich geschmeichelt, es werde nicht wiederkehren. Um nur möglichst reine Erfahrung zu machen, ließ ich 10 Gran (1 Gran = 0,06 g) Wolferleiblumen mit sechs Tassen heißen Wassers eine halbe Stunde ausziehen und den Aufguß in geteilten, kleinen Gaben innerhalb eines Tages verzehren; so konnte die Arnika die Magennerven nicht feindlich angreifen. Ich hatte sechs solcher Päckchen Blumen verschrieben; drei aber waren hinreichend. das sehr peinliche übel zu heben.“
Angewandter Pflanzenteil:
Matthiolus empfiehlt das Kraut und die Wurzel, gibt aber der Wurzel den Vorzug.
Nach v. Haller wurde mehr das Kraut, weniger die Wurzel verordnet. Hecker gibt den Gebrauch der Wurzel und Blüten an, schreibt aber der Wurzel eine weniger reizende und mehr tonische Wirkung zu.
Geiger erwähnt Blüten und Wurzel, daneben auch die Blätter.
Bohn nennt die Wurzel und Blüten, bezeichnet jedoch den Wurzelstock als wirksamsten Teil.
Nach Schulz übt die Wurzel eine weniger den Darm reizende Wirkung aus. Zur Bereitung des „Teep“ werden die frischen Blüten und die frischen Wurzeln verwendet.
Homöopathische Urtinktur nach dem HAB.: Getrockneter Wurzelstock mit Wurzeln (§ 4).
Arnica ad usum externum nach dem HAB.: Frische blühende Pflanze ohne Wurzel.
Flores Arnicae sind in allen Staaten mit Ausnahme von Ungarn, Finnland, USA., Japan und Griechenland offizinell.
Rhizoma Arnicae sind offizinell in Österreich, Italien, Spanien, Portugal, Rumänien, Kroatien, Serbien und Mexiko.
Sammelzeit: Juni bis Juli (für Blüten), April (für Wurzeln).
Dosierung:
Übliche Dosis:
5-10 g der Wurzel im Infus (Bohn);
0,3-1,2 g der Wurzel in Pulvern (Klemperer-Rost);
1-3 g der Blüten im Infus (Bohn);
5-20 Tropfen der Tinktur mehrmals täglich (Stirnadel); nach meiner Erfahrung genügen 2-3 Tropfen.
1 Tablette der Frischpflanzenverreibung „Teep“ drei- bis viermal täglich.
(Die „Teep“-Zubereitung ist auf 10% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,025 g Rad. et Flor. Arnicae.)
In der Homöopathie:
dil. D 2, dreimal täglich 10 Tropfen.
Maximaldosis:
Nicht festgesetzt, doch cave zu große Dosen, 60-80 g der französischen Tinktur machten tödliche Vergiftungen.
Verträglichkeitsprüfung am Gesunden:
6 Prüflinge nahmen auf meine Veranlassung Arnica „Teep“ von „Teep“ D 2-0. „Teep“ D 2 rief keine Erscheinungen hervor, „Teep“ D 1 in zwei Fällen leichten Kopfschmerz und in einem Fall Kratzen im Halse. Nach der Einnahme von „Teep“ 0 in der Dosis dreimal täglich 1 Kapsel (= 1 g Pflanzensubstanz) trat bei einem Prüfling am nächsten Tage ein Stirnausschlag auf.
Rezepte:
Zur schnellen Resorption bei Hirn- und Hautblutungen (nach Unna):
Rp.:
Tinctur. Arnicae 5-20 Aqu. destill. ad 200 M.s.: Zweistündlich 1 Eßlöffel.Als Antispasmodikum und Excitans (nach Hufeland):
Rp.:
Pulv. Rad. Arnicae 15 coq. c. Aqu. font. 300 ad 240 Pulv. Rad. Serpent. 7.5 dig., col. adde Liqu. anodyn. Hoffmann 3,75 Sirup. Cort. Aurantii 30 D.s.: Alle 2 Stunden 2 Eßlöffel voll.Bei Schwächezuständen (nach Rost-Klemperer):
Rp.:
Pulv. florum Arnicae Pulv. rad. Valerianae Asae foetidae Extract. Pulsatillae aa 3 M.f. pilul. Nr. C. Consp. Cinn. D.s.: Fünfmal täglich 5 Stück.Bei nervösen Herzbeschwerden und Herzklopfen (nach Kroeber):
Rp.:
Flor. Arnicae (= Arnicablüten) Hb. et Flor. Borrag. aa 10 (= Blühendes Borretschkraut) Hb. Rutae grav. 20 (= Weinrautenkraut) Rad. Sanguisorbae (= Wurzel vom Wiesenknopf) Fol. Melissae aa 30 (= Melissenblätter) C.m.f. species. D.s.: Zur Abkochung. Tagsüber schluckweise 1-2 Tassen. Zubereitungsvorschlag des Verfassers: 1 Teelöffel auf 1 Glas Wasser vgl. Zubereitung von TeemischungenBei Quetschungen und Blutaustritten zu Kataplasmen und Fomentationen und zur Ableitung auf die Haut (nach Friedrich):
Rp.:
Flor. Arnicae 30 (= Arnikablüten) D.s.: Mit etwa 1 1/2 Tasse heißen Weinessig überbrühen. Warm aufzulegen.Oder (nach Unna):
Rp.:
Tinct. Arnicae 10 Eucerini anhydrici 40 M.f. Ungt. D.s.: äußerlich.Bei offenen Wunden:
Rp.:
Arnicae ad us. extern. 50 D.s.: 1 Teil Tinktur, 2 Teile Wasser zu Umschlägen (auch bei Gehirnerschütterung, sogen. „Arnica-Mützen“). Zur vorhergehenden Wundausspülung 3 Eßlöffel auf 1 Liter Wasser.Bei Erkrankungen der Respirationsorgane (nach Hecker):
Rp.:
Flor. Arnicae pulv. 15 Mellis depur. 60 M.f. electuarium. D.s.: Alle 2 Stunden einen Eßlöffel voll.Oder (nach Böhler):
Rp.:
Decocti Flor. Arnicae 15:150 Sirupi Malvae 30 D.s.: Zweistündlich 1 Eßlöffel voll.Bei Knochenbrüchen (nach M. Müller):
Rp.:
Rad. Arnicae (= Arnikawurzel) Rad. Symphyti aa 20 (= Beinwellwurzel) C.m.f. species. D.s.: 1 Teelöffel auf 1 Glas Wasser, vgl. Zubereitung von Teemischungen _____________________________________ Inhaltsverzeichnis: Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Gerhard Madaus (+ 1942), Ausgabe Leipzig 1938 Auf Bilder / Photos des Lehrbuches wurde wegen mangelnder Aktualität / Qualität verzichtet. Ebenso ist die Einführung in dieser Online-Version nicht vorhanden. Sie können hier ausschließlich auf die Besprechung der einzelnen Pflanzen zurückgreifen. Die Rezepturen werden in das Kompendium im Laufe der Zeit eingearbeitet. Vorhandene Fotos: Rechte beim Verlag erfragbar.