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Liliaceae.

Name:

Aloë férox Mill. und andere Aloë-Arten. Der Name Aloë ist in allen Sprachen gebräuchlich.

Verbreitungsgebiet

im Mittelmeergebiet nicht selten angepflanzt.

Namensursprung:

Aloë soll von Alloeh, dem arabischen Namen der Pflanze kommen; ferox (lateinisch) = wild.

Botanisches:

Die Aloëarten sind im südlichen Afrika beheimatet. Es sind kraut- oder strauchartige Gewächse. Die Wurzel ist faserig-ästig. Manche Arten sind stengellos. Die dicken, fleischigen Blätter sind dicht-spiralig angeordnet. Blattrand und Blattspitze sind meist dornig bewehrt. Die Blüten stehen an aufrechten, mehr oder weniger langen Schäften in dicht-traubiger, spiraliger Anordnung. Die hängende, rote oder gelbe Blütenhülle ist sechsteilig-röhrig. Die in zwei Reihen stehenden Zipfel sind meist etwas zurückgeschlagen. Die Frucht ist eine walzliche, häutige, dreifächerige Kapsel.

Bei Aloë ferox bilden die dunkelgrünen, lanzettlichen Blätter eine dreißig- bis fünfzigblättrige Rosette auf einem Stamm von etwa 10 cm Dicke und einer Höhe bis zu 6 m. Sie sind dunkelgrün und werden bei einer Breite von etwa 12 cm bis zu 60 cm lang. An den Rändern tragen sie dicht stehende, braune Dornen. Der Blütenschaft von etwa 1/2 m Höhe trägt die Traube der roten, grün gestreiften Blüten, die etwa 3 cm lang sind. Heimat: Kapland.

Geschichtliches und Allgemeines:

Mehrere Arten. der Gattung Aloë, wie namentlich Aloë ferox Mill. aus dem Kapland, A. spicata Thunb., A. africana Mill., A. plicatilis Mill., A. soccotrina Lam. (aus dem Kapland), A. vera L. (vom Roten Meer bis Südafrika und in Ostindien verbreitet) liefern die offizinelle Droge Aloë, welche schon zwei bis drei Jahrtausende v. Chr. im nördlichen Afrika (Somaligebiet, Sokotra) als Heilmittel verwendet wurde. Auch die klassische Antike und Indien kannten die abführende und stärkende Wirkung der Aloë. Wenn man einer Legende, die der arabische Geograph Edrisi erzählt, Glauben schenken will, war die Aloë als Erzeugnis von Sokotra den Griechen schon im 4. Jahrhundert v. Chr. bekannt. Danach soll Aristoteles seinem Schüler Alexander dem Großen den Rat gegeben haben, das Land zu suchen, das Aloë erzeugte. Alexander kam schließlich nach Sokotra und beschloß, die Eingeborenen zu entfernen und an ihrer Stelle Griechen anzusiedeln, die die kostbare Pflanze, aus der der zu verschiedenen unfehlbaren Arzneien nötige Saft gewonnen wurde, sorgfältig erhalten sollten. Theophrast erwähnt die Aloë nicht, dagegen scheint sie Dioskurides und Plinius wohlbekannt gewesen zu sein. Dioskurides (für die Stammpflanze der Aloë des Dioskurides hält man Aloë perfoliata seu vera L., Aloë vulgaris Lam.) schreibt, daß es zwei Saftarten gäbe: die fette, steinchenfreie, leicht zerreibliche, leberfarbene, welche leicht Feuchtigkeit hervorrufe und große Bitterkeit besitze, sei die reine, unverfälschte (Aloë), die schwarze aber und schwer zerbrechende sei nicht gut. Er nennt sie als adstringierendes, abführendes, heilendes und blutstillendes Mittel. Den berühmten arabischen Ärzten des Mittelalters war die Droge auch bekannt, ebenso war sie in England wohl schon im 10. Jahrhundert in Gebrauch, da sie zu den Heilmitteln gehört haben soll, die der Patriarch von Jerusalem Alfred dem Großen empfahl. In Deutschland wurde der Suocus Aloes inspissatus im 12. Jahrhundert durch Albertus Magnus eingeführt.

Zu dieser Zeit und noch lange nachher wurde die Droge nach Europa über Alexandria gebracht. Im 17. Jahrhundert bestand ein direkter Handel in Aloë zwischen England und der Insel Sokotra. – Die Gewinnung der Droge geschieht auf folgende Weise: Eine Bodenvertiefung wird mit einem Ziegen- oder Pferdefell ausgekleidet und rund um diese ein kuppelartiger, bis zu 1 m hoher Bau von Aloëblättern so aufgeschichtet, daß alle Schnittflächen nach der Vertiefung gerichtet sind und der aus ihnen ablaufende Saft in die Vertiefung fließt. Von dort wird er nach einigen Stunden in Kanister u. dgl. umgefüllt und dann von den Eingeborenen auf freiem Feuer unter Umrühren eingekocht.

Manche Mütter bestreichen mit der Aloëtinktur die Finger der Kinder, um ihnen das Daumenlutschen oder Nägelkauen abzugewöhnen.

Wirkung

Die hl. Hildegard ließ Zugpflaster von Aloë zum Aufbrechen von Abszessen und Herausziehen des Eiters anwenden.

Die gleiche Indikation kannte Paracelsus, der aber auch auf die purgierende Eigenschaft hinwies.

Nach Lonicerus treibt Aloë „böse Phlegma, Choleram und Melancholei“ aus, wirkt magenreinigend, leber- und milzöffnend, expektorierend, emmenagog und ist auch bei Hämoptoe, Ikterus, Hydrops und Würmern anzuwenden; äußerlichen Gebrauch läßt er von Aloë bei Kopfschmerz, Mundgeschwür, namentlich aber bei Wunden machen, die nach dem Einstreuen des Pulvers „von Stund“ geheilt würden, ebenso bei alten fressenden Geschwüren, Erosionen an den Genitalien, blutenden Hämorrhoiden, faulem Fleisch, zusammen mit Fenchelsaft bei Tränenfluß und Sehschwäche.

Matthiolus berichtet, daß Aloë „den Bauch entlöse und ihn zum Stuhlgang fertigmache“, warnt aber „dürre Melancholische Leute / sonderlich so gar alt seyn“, vor Aloëgebrauch ohne ärztliche Verordnung. Bei durch Aloë geheilten Wunden soll fast keine Narbe zurückbleiben. Als weitere Indikationen für äußere Anwendung gibt Matthiolus Haarausfall, Fisteln, Blutmäler und blaue Flecken an.

Die öffnende und stuhltreibende Kraft der Aloë wird v. Haller als Hauptwirkung angesprochen.

Hecker bezeichnet sie als sehr starkes tonisches, erhitzendes Mittel, das auf die Eingeweide des Unterleibes, namentlich aber auf den unteren Teil des Darmkanals, wirke, deren Funktion verstärke und bei chronischen Asthenien des Unterleibes (Verdauungsstörungen, Blähungen, Würmern, Wassersucht, Gelbsucht, chronischen Gichtbeschwerden, hartnäckigen Hautbeschwerden, schlechter Gallenabsonderung, Melancholie, Hypochondrie), als menstruationsanregendes Mittel, bei Rachitis, bei Hämorrhoiden und zur Förderung der Dickdarmentleerung verordnet wird. Als eigentliches Purgans rät Hecker ihre Anwendung nicht, weil man dann stärkere Dosen geben müsse, die leicht Schmerzen verursachten. Als Augenwasser hat sich ihm Aloë bei asthenischen Augenentzündungen bewährt. Osiander nennt Aloë als Wurmmittel, eine Behauptung, die Chopra und Chandler nachprüften und nicht bestätigen konnten. Ganz besonders scheint Hufeland die Aloë als auflösendes und erwärmendes Mittel geschätzt zu haben, z. B. bei Schleimstockungen im Darm. Er veröffentlicht auch die Mitteilung eines Patienten, der sich durch innerlichen und äußerlichen Gebrauch von Taubheit befreite.

Clarus beobachtete die Beseitigung abnormer Gärungsprozesse im Magen mit saurem Aufstoßen, Appetitlosigkeit usw. nach Aloë-Verabreichung und verordnet sie als Stomachikum, Karminativum und als leichtes, allmählich wirkendes Abführmittel bei habitueller Obstipation.

Auch heute noch findet das Mittel häufig Anwendung als Tonikum, Stomachikum, in größeren Dosen als Purgans, ferner als Cholagogum und Emmenagogum, äußerlich zur Anregung der Granulation.

Ellenberger und Baum fanden, daß die Gallensekretion durch Aloë kräftig angeregt wird.

Die offizinelle Aloëtinktur wird als Mittel gegen Bienenstiche empfohlen. Wird ein Tropfen der Tinktur auf der gestochenen Stelle verrieben, so hört der Schmerz sofort auf, und das Juckgefühl bleibt aus. Das Mittel muß sofort zur Anwendung kommen und während einiger Minuten auf der Haut verbleiben.

Die äußere Anwendung von Aloë ist auch im deutschen Volke sehr beliebt. Man findet in vielen kleinen Bauernhäusern in den Fenstern Aloëpflanzen. Wenn sich jemand verbrannt hat oder wenn eine Wunde nicht heilen will, so wird ein Stück von dem Blatt abgeschnitten und der herausgequetschte schleimige Blattsaft wird aufgestrichen. Neuerdings ist diese im Volke bekannte Anwendung auch zur Behandlung von Röntgenverbrennungen nachgeprüft worden. Nach den Erfahrungen von Collins bewährt sich bei Röntgendermatitiden eine aus der weichen Masse von der Aloë vera-Blätter hergestellte Salbe. Auch das Auflegen der Blätter linderte nach Wright weitgehend Juckreiz und führte eine völlige Heilung herbei. Zwei schwere Fälle von trophischen Hautstörungen nach Röntgenverbrennungen heilte er, indem er nachtsüber ein frisches (wohl aufgeschlitztes?) Blatt der Aloë mit Guttaperchapapier aufband und tagsüber eine Salbe aus dem Saft der Blätter gebrauchen ließ. Bei Bestrahlungsteleangiektasie wird die Haut glatt und weich.

Auch in der englischen Medizin wird Aloë, ähnlich wie in der deutschen, in kleinen Dosen als Stomachikum und Tonikum, in größeren als Purgans und Emmenagogum (Nebenwirkung) angewandt.

Von der homöopathischen Schule wird sie hauptsächlich zur Behandlung von entzündlichen Hämorrhoiden, Diarrhöen mit heftigem Stuhldrang, Dickdarmstenose, Kolitis mucosa und den Folgen von Dysenterie mit Leberanschoppungen, Gallenstörungen und Flatulenz gebraucht.

Auch Stiegele berichtet u. a. von einer Patientin, die an häufigen, unfreiwilligen Stuhlentleerungen litt und die nach vergeblichen Versuchen mit anderen homöopathischen Mitteln durch Aloë D 6 in kurzer Zeit geheilt wurde.

Ihre abführende Wirkung verdanken die obengenannten Aloëarten den Aloinen (vorwiegend wurden Barbaloin und Isobarbaloin gefunden), die durch Oxydation das Dioxylmethylanthrachinon (= Chrysophansäure) liefern. Außerdem enthalten sie noch je nach der Sorte verschiedene Mengen von freiem Aloë-Emodin (0,08-1%).

Meyer-Betz und Gebhardt haben durch Röntgenuntersuchungen die Einwirkung von Aloëextrakt am Menschen studiert. Die Bewegungen von Magen- und Dünndarm werden nicht beeinflußt. Die Wirkung beschränkt sich ausschließlich wie bei Senna und den übrigen Anthrachinonderivaten auf den Dickdarm. Unterschiedlich ist die Wirkung nur bei großen Aloëgaben. Es zeigt sich dann eine eigentümliche Wirkung auf die haustralen Kontraktionen. Dieses führt dazu, daß der ganze Dickdarminhalt in lauter kleine Ballen zerlegt wird. Die Gesamtzeit des Transportes ist abgekürzt. Vergrößert man noch weiter die Aloëdosen, so kommt es zur spastischen Obstipation und die Fortbewegung des Darminhaltes kommt ins Stocken. Während alle Abführmittel aus der Gruppe der Anthrachinonderivate auch in großen Dosen nicht zu Entzündungen und Schädigungen des Darmes führen, macht das Aloin eine Ausnahme.

Strauch sah nach subkutaner Injektion von 0,4 g Aloin bei Kaninchen Hyperämie des Dünn- und Dickdarmes ohne vorherige Abführwirkung, nach wiederholten Gaben von 0,4g Aloin per os Blutungen im Magen und Hyperämie und Blutungen im Darm. Auch bei Katzen und Menschen kommen nach Mißbrauch von Aloë Darmblutungen vor. Weiter verursachen große Dosen Tenesmus, Hämorrhoiden (Falliopa gibt an, daß von 100 Menschen, die dauernd Aloë als Purgans nahmen, 30 an Hämorrhoiden erkrankten), vermehrte Diurese und Hämaturie, menstruelle und Uterusblutungen (manchmal in bedrohlicher Weise).

Bei dauernder Zufuhr beobachtete Hashimoto funktionelle Störung des Genitalapparates mit Follikelatresie, Hypertrophie des interstitiellen Gewebes. Auch kann es zum Abort kommen. Die Gallensekretion wird kräftig angeregt.

Gottschalk prüfte die Einwirkung des Aloins auf die Niere und stellte fest, daß sie eine Nephritis hervorruft, bei der die Epithelien der gewundenen Harnkanälchen nekrotisieren, während Stroma und Glomeruli intakt bleiben. Außerdem fand er Kalkinfarkte. Die Aloin-Nephritis wurde auch noch von anderen Personen geprüft. Im Harn treten teilweise auf Eiweiß, Blut und Zylinder. Die Harnmenge nimmt nach vorübergehender Steigerung ab, die Niere verliert die Fähigkeit, Kochsalz auszuscheiden, es entsteht das typische Bild der Tubulonephritis. Die Körpertemperatur, die nach kleinen Dosen subkutaner Injektionen von Aloin gesteigert ist, ist nach großen Dosen herabgesetzt. Auch Brandenburg fand bei subkutaner Injektion beim Kaninchen schwere Nierenschädigungen. Eine abführende Wirkung konnte er beim Kaninchen nicht beobachten.

Nach Hall und Keightley wird Aloë endgültig im Urin in unhydrolysierter und hydrolysierter Form ausgeschieden. Die größte Ausscheidung (vorwiegend hydrolysiert) findet im Mittel etwa 10 Stunden nach Anwendung statt, aber abhängig von der Retentionsmenge der Aloë, die wieder abhängig von der individuellen Veranlagung ist.

Weitere Einzelheiten über die pharmakologische Wirkung von Aloë vgl. bei Magnus.

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Aloë wirkt in erster Linie im Bereiche der Abdominalorgane, namentlich des Darmtraktus. Die übliche Anwendung ist die als Purgans, insbesondere bei atonischer und chronischer Obstipation. Auch als Emmenagogum wird Aloë verordnet. In kleineren Dosen gibt man das Mittel auf homöopathischer Basis bei den Folgeerscheinungen von Plethora abdominalis, speziell entzündlichen Hämorrhoiden, bei Diarrhöen (Morgendiarrhöen mit Meteorismus, subchronischer Durchfälle nach Dysenterie und Paratyphus), Koliken, chronischer Enteritis, Prolapsus ani, Tenesmus und Schwäche des Afterschließmuskels.

Weiter gehören Leber- und Gallenstörungen (Leberanschoppungen nach Dysenterie, Ikterus) in den Indikationsbereich.

Bei entzündeten, eitrigen Augen, bei Konjunktivitis und bei alten Wunden und Geschwüren wird Aloë auch äußerlich verwendet.

Wastalu, Estland, hatte nach brieflicher Mitteilung in drei bis vier Fällen Erfolge mit Aloë bei Tbc. pulmonum im Initialstadium mit subfebriler Temperatur. Als Wechselmittel gab er dabei Kalium-sulfo-guajacolicum.

Vor der Anwendung des Mittels bei Schwangeren wird gewarnt.

+) Beispiel für die Anwendung:

(Nach Kanduth, „Medizinische Welt“ 1931, 5/10, zit. nach der „Biologischen Heilkunst“ 1931, S. 295.)

32jährige Frau, bei welcher die Regel bereits seit ihrem 21. Jahr aufgehört hatte. Seit dem Aufhören der Menses periodisch wiederkehrender Kopfschmerz, Schwindel und seit 3 Jahren zunehmende Schmerzen im Unterbauch. An einer Klinik wird bei der Patientin, die eine Virgo ist, beiderseitige Eierstockentzündung festgestellt, lokal mit Tampons und Diathermie, allgemein mit Ovarialtabletten behandelt. Der Uterus ist normal gelagert, beide Adnexgegenden sind resistent, äußerst durchschmerzhaft, kein Fluor. Durch Aloëtinktur und Sennesinfus sowie durch Auflegen von 10 Blutegeln über den Unterbauch verteilt, Ableitung über den Darm mit Glaubersalz und durch Kalomel innerlich 0,01-0,02 zwei- bis dreimal täglich gelingt es nach 3 Monaten, die ersten schwachen Menses zu erzielen, in den nächsten 2 Monaten steigern sich die Menses in Intervallen von je 25 und 31 Tagen, seit den letzten 8 Monaten treten sie in beiläufig fünfwöchigen Intervallen in annähernd normaler Stärke auf und die Frau ist vollkommen beschwerdefrei.

Angewandter Pflanzenteil:

Der Saft verschiedener Aloësorten ist schon in den ältesten Zeiten in der Medizin verwendet worden.

In Deutschland werden die Aloëpräparate (Präparate des DAB. VI: Tinctura Aloës, Tinctura Aloës composita, Extractum Aloës, Pilulae aloëticae ferratae), aus der auch in den meisten anderen Ländern offizinellen Kap-Aloë (gewonnen in erster Linie von Aloë ferox Mill.) hergestellt. Je nach der Bereitungsweise unterscheidet man die Aloë lucida, schwarze oder glänzende Aloë, und die Aloë hepatica, braune oder lederfarbene Aloë, die im Gegensatz zu Lucida nicht durchscheinend von matter, lederbrauner Oberfläche ist. In Deutschland ist die Aloë lucida offizinell. Diese Bezeichnungsart hat mit der Herkunft der Aloë nichts zu tun. Die Herstellung des „Teep“ erfolgt aus den frischen Blättern, nicht aus dem erhitzten und eingedickten Saft.

Dosierung:

Übliche Dosis:

0,25-0,1 g als appetitanregendes Bittermittel (Hager);

0,2-1,0 g als Purgans (Hager);

8-10 Tropfen der Tinktur mehrmals täglich (Friedrich).

1-2 Tabletten der Pflanzenverreibung „Teep“ als Purgans.

(Die „Teep“-Zubereitung ist auf 50% Frischpflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,125 g Foliorum Aloës.)

In der Homöopathie:

dil. D 2-4, dreimal täglich 10 Tropfen.

Maximaldosis:

8 g wirken u. a. nach Kobert tödlich (Kobert: Kaiser Otto II. bekam nach 16 g Aloë eine tödlich endende hämorrhoidale Darmentzündung).

Rezepte:

Als Abführmittel Pilulae aloëticae ferratae (DAB. VI.):

Rp.:

Ferri sulf. sicc. 5
Aloës pulv. subt. 5
Spirit. sapon. q. s. ut fiant pil. Nr. 100
D.s.: 2-3 Pillen abends zu nehmen.

Zum Abführen anämischer Patienten (nach Rost-Klemperer):

Rp.:

Aloës pulveratae 2 (-4)
Ferri pulv. 8
Rad. Rhei pulv. 4
Glycerini q. s. ut f. pil. Nr. CXX.
Consp. Pulv. Cinnam.
D.s.: Tägl. zweimal 2-3 Stück.

Bei Darmverschluß (nach Hufeland):

Rp.:

Ol. Amygdalar.
Sal. amar.  aa  30
Extracti Aloës aquos. 0,6
Extracti Hyoscyam. 1,25
Aqu. fontan. ad 300
M.d.s.: Wohl umgeschüttelt alle 2 Stunden 1 Eßlöffel zu nehmen.

Als Emmenagogum (nach Kroeber):

Rp.:

Aloës 5 (=Aloë)
Rad. Taraxaci 20 (= Löwenzahnwurzel)
Hb. Millefolii20 (= Schafgarbenkraut)
Hb. Rutae grav. 25 (= Rautenkraut)
Fol. Rosmarini 30 (= Rosmarinblätter)
D.s.: Zum Dekokt. Früh und abends 1 Tasse warm trinken.

Bei Tbc. pulmonum (nach Wastalu):

Schmalz oder Gänsefett 100
Butter 100
Honig 100
Aloësaft 15-20
bis 100,0 Kakao zumischen.
Zweimal täglich 1 Eßlöffel voll auf ein Teeglas heiße Milch zu trinken.

Suppositoria Aloes (Gall.):

Rp.:

Aloës pulveratae 2,5 Olei Cacao 12,5
M.f. suppos. Nr. V.
D.s.: Äußerlich.
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Inhaltsverzeichnis: Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Gerhard Madaus (+ 1942), Ausgabe Leipzig 1938
Auf Bilder / Photos des Lehrbuches wurde wegen mangelnder Aktualität / Qualität verzichtet. Ebenso ist die Einführung in dieser Online-Version nicht vorhanden. Sie können hier ausschließlich auf die Besprechung der einzelnen Pflanzen zurückgreifen. Die Rezepturen werden in das Kompendium im Laufe der Zeit eingearbeitet. Vorhandene Fotos: Rechte beim Verlag erfragbar.

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