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Deutsche Bezeichnungen

Leontodon taraxacum, Franzosensalat; Wiesen-Löwenzahn; Kuhblume; Bettseicher, Gemeiner Löwenzahn, Kuhblume

Nach Madaus:

Kuhblume, Hundeblume (besonders im Mittel- und Niederdeutschen), Hundszunge (St. Gallen), Saubleaml (bayrisch-österreichisch), Saustock (Böhmerwald), Saudätsch (Baden), Krottenblume (Baden). Pärdeblöma, Peerblom (plattdeutsch), Roßbluem (Schweiz), Ossenblaume (Westfalen), Butterblume (besonders in nieder- und mitteldeutschen Mundarten), Botterstock (Oberhessen), Schmalzblouma (Egerland), Schmalzbluema (Schweiz), Eierblöme, Eierbusch (fränkisch), Eierblesch, -pleisch, -flatsche, -blättche (Eifel), Ankabluema (Waldstätten), Goldblôm (bergisch), Sunneblume, -wirbel (Baden), Saumelke (bergisch), Melchdistel (Oberhessen), Melcher, Milchbusch (Baden), Milchstöck (bayrisch-österreichisch, Schweiz), Milchling (Schwäbische Alb), Milachblacka (St. Gallen), Milechstöck (Thurgau), Milchingstöck (Schaffhausen). Als frühblühendes Gewächs nennt man den Löwenzahn Kukuksblom (Siegerland), Guggauche (Baden), Guguche (Schaffhausen), Maisteckel, -blume (obersächsisch), Maidistl, -bleaml, -buschn (bayrischösterreichisch), Maieblueme, Merzeblome, Merzestock (Schweiz). Allgemein verbreitet ist im Volke die Meinung, daß der Löwenzahn stark harntreibende Eigenschaften besitze: Pißblom (bergisch), Seichkraut, -blume (Baden), Bettpisser (z. B. Hessen), Bettebrunzekraut (Baden), Brunzer (Elsaß), Bettschisser (schwäbisch). Auf die Fruchtstände, die von den Kindern als “Lichter” (Laternen) ausgepustet werden, beziehen sich: Lichtblom (Oberhessen), Lichterblume (Baden), Lampe (bergisch), Luchten (Bremen), Liechtli (Thurgau, Schaffhausen), Golichter = Talglicht (Gotha), Laterne (z. B. Böhmerwald, Nordböhmen), Pustblume, Pusteblaume (plattdeutsch), Hubefädern (Wallis)

Pflanzenfamilie

Asteraceae (Korbblütler)

Wirkung

ungiftig, aber bitter

Bilder

Foto: Gisa

reifer Fruchtstand:

Fotos: Sabine Sprenger

Vorkommen

Europa, Nordamerika; auf Feldern, Wiesen, Lichtungen, Gärten, weniger auf kargen Böden

Nutzung

Pflanzenteile:

Wurzel, Stängel, Blätter, Blüten

Ernte:

April – September, Wurzeln im Frühling und im Herbst

Pflanzenheilkunde:

Löwenzahnwurzel, Löwenzahnkraut mit Wurzel – Radix Taraxaci, Radix Taraxaci cum Herba

Heilanzeigen: Anregung der Leber zur Mehrproduktion von Gallenflüssigkeit, bei Gallensteinen, Steigerung der Harnmenge durch Nierenstimulierung, Bittermittel bei Magensäuremangel. Außerdem wird über günstige Wirkungen auf die Bauchspeicheldrüse und bei chronischem Rheumatismus berichtet.

Zubereitung/Anwendung: Die Tagesmenge wird bereitet durch Kaltansetzen von 3 (— 4) gehäuften Teelöffeln geschnittener Wurzel mit 2 großen Tassen Wasser. Der Ansatz wird zum Kochen erhitzt und warm abgeseiht. Man trinkt von dem Absud zu den Hauptmahlzeiten 1 Tasse. In gleicher Weise wird die ähnlich wirkende Mischung aus Löwenzahnwurzel mit Kraut zubereitet und angewendet. Löwenzahn dient auch zur sogenannten Frühjahrskur. Diese muss wenigstens einen Monat lang durchgehalten werden, wobei morgens und abends eine Tasse der Drogenabkochung getrunken wird. Auch chronischer Rheumatismus kann nur bei Langzeitanwendung günstig beeinflusst werden. Presssaft aus frischem Löwenzahn ist ebenfalls gebräuchlich (Kneipp).

Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, die unter dem Begriff Taraxacin zusammengefasst werden, Inulin.

Fieber, Abszess, Geschwür, Cholagogum, harntreibend, Warzen

Verarbeitung:

Kataplasma (Auflage), Tee, Warzen mit der weißen Milch einreiben

Homöopathie:

Nach Clarke:

Diabetes. Gallenanfall. Gallensteine. Ikterus. Kopfschmerzen, gastrische. Landkartenzunge. Leberleiden. Malaria. Nachtschweiße. Neuralgie. Rheumatismus. Schwäche. Typhus

Hausgebrauch:

Blätter als Frühjahrsalat, klein geschnitten, weil sehr herb

Blütenessenz als Grundlage für Entspannungsöl

Aus der Wurzel kann ein Getränk bereitet werden, zuwürzen mit Honig und anderen Geschmacksstoffen

Magie, Rituale:

Schirmchen pusten = Orakel. Fliegen alle Schirmchen schon beim ersten Versuch davon, dann ist man ein Glückskind

Den ganzen Körper einreiben = erfüllt Wünsche

Geschichten, Erzählungen

Wolfgang Borchert: Die Hundeblume

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