Deutsche und andere Bezeichnungen
Gemeines Johanniskraut; Tüpfeljohanniskraut; Tüpfel-Hartheu; Durchlöchertes Johanniskraut; Löcherkraut
Wissenschaftliche Bezeichnungen: Hypericum perforatum, H. officinarum, H. officinale, H. vulgare
Nach Madaus:
Hypéricum perforátum L. (= H. officinarum Crantz). Echtes Johanniskraut, Tüpfel-Hartheu, Sonnenwendkraut, Mannskraft, Konradskraut, Hexenkraut, Jageteufel, Herrgottsblut, Johannisblut. Französisch: Mille-pertuis, herbe aux piqûres, herbe á mille trous, herbe de Saint Jean, chasse-diable; englisch: Saint Johns wort, hardhay; italienisch: Iperico, erba di San Giovanno, pilatro, caccia diavoli, mille bucchi; dänisch: Perikum, Perikon, Johannesurt, Sankt Hans Urt; norwegisch: Perikum; polnisch: Dziurawiec; russisch: Zwieroboij; schwedisch: Johannesört; tschechisch: Třezalka tečkovaná, bylina sv. Jana; ungarisch: Orbáncfü.
Der deutsche Name Johanniskraut rührt daher, dass die Pflanze um Johanni in schönster Blüte steht. Hartheu kommt von den harten Stängeln, die schlechtes Heu geben.
Pflanzenfamilie
Hypericaceae
Wirkung
ungiftig. Da photosensibel: bei Gebrauch (intern und extern) niemals der Sonne / dem Solarium aussetzen!
Bilder
Vorkommen
Europa, Westasien, Nordafrika
Nutzung
Pflanzenteile:
Pflanze und Blüten
Ernte:
Später Mai bis Juli
Pflanzenheilkunde:
Johanniskraut = Herba Hyperici
Heilanzeigen: Ölige und alkoholische Blütenauszüge innerlich bei vegetativer Dystonie, nervöser Erschöpfung, Beschwerden der Wechseljahre, depressiven Zuständen, zur Stimmungsaufhellung. Äußerlich als heilungsförderndes Hautöl.
Hinweis: Getrocknetes Johanniskraut wird volksheilkundlich auch zur Teebereitung (2 Teelöffel pro Tasse) bei verschiedenen Heilanzeigen wie Durchfall, Gallenstörungen, Bettnässen etc. verwendet. Auf Grund der großenteils nur öllöslichen Inhaltsstoffe können beim Tee nur geringe Wirkungen erwartet werden.
Zubereitung/Anwendung: Empfehlenswert sind industriell gefertigte Präparate, da diese auf den Hauptwirkstoff standardisiert sind (z.B. Hyperforat). Aber auch die Selbstherstellung von Johanniskrautöl (= Rotöl) ist sinnvoll und einfach:
150 Gramm frische Blüten werden im Mörser oder in der Küchenmaschine zerkleinert und mit 500 g Olivenöl in einem Einmachglas übergossen. Gut verschlossen an die Sonne stellen. Täglich 1 Mal umschütteln, nach etwa 3 Wochen durch ein Leinentuch filtrieren und die Blüten darin auspressen. Morgens und abends 1 Teelöffel voll einnehmen, auch kurmäßig. Kühl und verschlossen aufbewahren. Jedes Jahr neu bereiten, da Haltbarkeit begrenzt.
Nach Karl:
Nervinum und Antidepressivum (bes. Wechseljahre), Emmanagogum (Tinktur und Tee). Störung des Galleflusses (Öl und Tee). Extern als hervorragendes Wund-und Brandöl, Rheuma, Neuralgien, Neuritiden (Öl).
Gilt auch als “Arnika der Nerven”. Ist fotosensibel = nach Nutzung nicht den Körper der Sonne aussetzen; kann zu Lichterythem führen.
- Herba: 1-2 Teel. für Infus
- Flores: zum Öl ansetzen.
- Öl: 1 Teel. intern.
Verarbeitung:
Öl (Mazerat): Mit gutem kalt gepresstem Oliven-Öl sammeln, dann für 6 Wochen in glasklarem Gefäß in die Sonne stellen.
Außerdem: Tee, Tinktur, Salbe
Homöopathie:
Nach Clarke:
Asthma, Bisse, Brachialneuralgie, Brüche, komplizierte, chronische Bursitis, Commotio cerebri, Commotio spinalis, Diarrhoe, Geistesstörungen, Hämorrhoiden, Hühneraugen, Impotenz, Ischialgie, Keuchhusten, Kopfschmerzen, Koxalgie, Lähmung, Lyssa, Mammae, Meningitis, Nachwehen, Nackenstarre, Narben, Neuralgie, Operationsfolgen, Panaritium, Prellungen, Rheumatismus, Schußwunden, Spastische Lähmung, Spinalreizung, Tetanus, Überempfindlichkeit, Ulzeration, Folgen der Wehen, Wunden
Hausgebrauch:
Hilft auch in der Tierheilkunde bei nervös überreizten Tieren (Liath). Bei Wunden und Insektenstichen.
Magie, Rituale:
Unter das Kissen gelegt sorgt es für die richtigen Partner.
Geschichten, Erzählungen
Soll in der Nacht zur Sommersonnenwende gesammelt werden. Es bringt Licht und Liebe ins Leben. Schutz vor unheimlichen Entitäten, magischen Angriffen und schädlichen Energien. Am Körper getragen schützt es vor Erkältungen.