Deutsche und andere Bezeichnungen
Bauernsenf, Hirtentäschel, Echtes Hirtentäschelkraut, Gänsekresse, Täschselkraut, Taschenknieper, Beutelschneiderkraut, Blutkraut, Herzelkraut, Säckelkraut
Bursa pastoris, Capsella polymorpha, Iberis bursa-pastoris, Lepidium bursa-pastoris, Nasturtium bursa-pastoris, Rodschiedia bursa-pastoris, Thlaspi bursa-pastoris, Thlaspi polymorphium
Nach Madaus:
Capsélla búrsa pastóris (L.) Medicus (= Thláspi Bursa pastoris L., = Bursa pastoris Wiggers, = Rodschiedia Bursa pastoris G. M. Sch. Fl. Wett, = Thlaspi polymórphum Gilib., = Iberis bursa pastoris Crantz, = Nastúrtium bursa pastoris Roth). Gemeines Hirtentäschel. Französisch: Bourse à pasteur; englisch: Shepherd’s purse, poor man’s pharmacetie; italienisch: Borsacchina; dänisch: Hyrdetasche; norwegisch: Hyrdetaske; polnisch: Tobolki; russisch: Pastusza sumka; schwedisch: Lommört; tschechisch: Kokoška, pastuši tobolka; ungarisch: Pástortáska.
Pflanzenfamilie
Cruciferae
Wirkung
ungiftig
Vorkommen
Thlaspi bursa pastoris ist über die ganze Erde verbreitet (mit Ausnahme von Polynesien) eingebürgert in Australien. Neuseeland, Chile. Gärten, Wiesen, Ackerraine, Feld- und Waldwege
Nutzung
Das weit verbreitete Hirtentäschel ist eine eher unauffällige Pflanze. Es besitzt einen angenehmen Geschmack, enthält viel Vitamin C und eine Menge Mineralstoffe und ist außerdem ein kräftiges Heilkraut, welches besonders gut bei Blutungen wirkt. Gegen derartige Beschwerden wurde es schon im Altertum verwendet.
Pflanzenteile:
Ganze Pflanze, frisch
Ernte:
März – September
Pflanzenheilkunde:
Entwässernd und adstringierend. Darüber hinaus senkt sie den Blutdruck und entlastet so das Herz. Sie hilft bei Harnwegserkrankungen, Blut im Urin und zu starker Regelblutung.
Hirtentäschelkraut = Herba Bursae Pastoris
soll eine schwach blutstillende Wirkung besitzen. Diese hängt allerdings ab vom Alter der Droge und ist nach mehrmonatiger Lagerung nicht mehr vorhanden. Wegen der damit verbundenen Unsicherheit sollte Hirtentäschel (Capselia bursapastoris) nicht mehr benutzt werden.
Nach: J. Karl:
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Verarbeitung: Tee, Tinktur, Küche
Homöopathie:
Nach Clarke:
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Hausgebrauch:
Sowohl junge Triebe mit Blüten und Knospen als auch die Blätter des Hirtentäschel schmecken roh im Salat und im Smoothie, gegart in Gemüsefüllungen und gedünstet als Beilage. Getrocknet können die herzförmigen Früchte ähnlich Pfeffer eingesetzt werden. Sie schmecken dann auch in Senf hervorragend. Die Wurzel schmeckt gepulvert ingwerähnlich. Dazu aber vor der Blüte im Frühjahr ernten.
Die kleinen, herzförmigen Früchte sind mit ihrem feinen Nussaroma eine köstliche Salatzutat.
Als Tee gut bei Frauen-Beschwerden wie übermäßigen Blutungen (Hl. Hildegard) und Koliken, Entzündungen und Geschwulsten. Wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus, steigert das Wohlbefinden und stärkt das Herz. Äußerlich geht dieser Aufguss auch bei Nasenbluten. Als Sitzbad bei Hämorrhoiden.
Magie, Rituale:
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Geschichten, Erzählungen
Der Name könnte daher kommen, dass jeder Hirte bei seiner Tätigkeit diese in sein „Täschel“ gesammelt hat.
Die alten griechischen und römischen Ärzte (Dioskurides, Galenus u. a.) scheinen sich hauptsächlich der Samen des Hirtentäschels bedient zu haben. So schreibt Dioskurides: „Der Same ist scharf erwärmend, er führt die Galle nach unten und oben ab, wenn ein Essignäpfchen voll davon genommen wird. Er wird aber auch bei Ischiasschmerzen im Klistier angewandt. Genossen führt er das Blut ab und öffnet die innerlichen Abszesse. Er befördert die Katamenien und tötet die Leibesfrucht.“ Im Mittelalter erfreute sich das Kraut einer hohen Wertschätzung als Hämostyptikum, geriet aber dann später in Vergessenheit und wurde erst während des Weltkrieges infolge des Mangels an ausländischen Drogen mehr genannt.