Deutsche Bezeichnungen
Beinwell
Symphytum officinale, S. peregrinum, Comfrey
Nach Madaus:
Auf die heilende Wirkung bei Knochenbrüchen gehen Boanwurzen (Niederösterreich), Hälwurzel = Heil- (Lothringen). Die fette, saftige Beschaffenheit der Wurzel, die manchmal von Kindern gegessen wird, wird angedeutet in den Volksnamen Smeerwuttel (untere Weser), Speckwottel (Emsland), Hasenbrod, Himmelsbrod (Niederösterreich). In verschiedenen Mundarten ist die Bezeichnung Schwarzwurzel zu finden. In der Luzerner Gegend bäckt man ähnlich wie beim Gartensalbei (Salvia officinalis) die Blätter in Teig heraus, daher Chuechi-Chrut. Die honigreichen Blüten gaben zu den Namen Honnigblum (Niederösterreich), Hungblueme, Imbelichrut (Aargau), Zuckerhaferl (Böhmerwald) Veranlassung.
Pflanzenfamilie
Borraginaceae
Wirkung
äußerliche Anwendung in der Pflanzenheilkunde, bes. Vitamin B 12 haltig. Aber auch als Homöopathikum.
Vorkommen
Eurasien; Gräben, Uferböschungen, feuchte schattige Orte, Hecken, Lichtungen
Nutzung
Pflanzenteile:
Wurzel, Blätter, Knospen, Blüten
Ernte:
Wurzeln im Herbst,
Blätter April – Juni (wenn man sie zurückschneidet ebenfalls bis zum Herbst)
Pflanzenheilkunde:
Bluthusten, Bronchitis, Katarrh. Wunden, Geschwüre und Knochenbrüche. Hämorrhoiden, zu starke Regelblutungen.
Verarbeitung:
Salben, Ölauszug, Creme (möglichst aus frischer Wurzel)
Zubereitung einer Tinktur:
Für eine Tinktur benötigen wir: 100 g Beinwell-Wurzel 700 ml, 50% (oder mehr) medizinischen Alkohol und eine 1-Liter-Glasflasche.
- Gießen Sie Alkohol in die Flasche, geben Sie die Wurzel hinzu und gut verschließen
- Die Flasche waagerecht für 2 Wochen lang an einem dunklen Ort liegen lassen
- Langsam schütteln die Mischung alle drei Tage
- Nach 2 Wochen die Tinktur in eine dunkle Glasflasche abseihen und bei Nichtgebrauch an einem dunklen Ort aufbewahren
- Anwendung 3-mal täglich
Nach J. Karl:
Ailantoin, Symphytocanoglossin, Gerbstoffe, Schleim, Consolidin, Cholin, Inulin
Regeneriert mesenchymales Gewebe (Ulcus cruris, chron. Eiterungen, Kontusionen, Hämatome, Thrombophlebitis, schlecht heilende Wunden, Stumpfpflege, Sudeck, generell Knochenerkrankungen wie Frakturen, Ostitis, Periostitis).
Symphytum-Wurzel: 1-2 Teel. Infus, auch Kaltauszug, als Breiumschlag gerieben unverdünnt und mit heißem Wasser angerührt.
Nach HP Dr. Köhn:
Wirkung:
– guter Gartendünger für Gemüse und Obstbäume (verjaucht), stärkt das “Immunsystem” der Pflanzen gegen Schädlinge
– Umschlag aus geraspelten Wurzeln … Organisationsplan des betroffenen Körperteils … stellt Form wieder her, nach sechs Wochen wieder freie Beweglichkeit hergestellt
– Wurzelbreiumschläge aus frischen Wurzeln bei Knochenbrüchen, Knochenhautreizungen, -entzündungen, Verstauchungen, Verrenkungen, Gelenkentzündungen, Venenentzündungen, Arthrosegelenke, Krampfadern, variköse Unterschenkelgeschwüre, chronische Ulzerationen, Gichtknoten, schmerzende Phantomglieder und Prellungen (auch alkoholischer Auszug (35%) der Wurzeln, in die Sonne stellen, wenn der Auszug kastanienbraun ist, anwendungsbereit)
– Tee aus Wurzeln und Blättern oder Wurzelpulver bei Magengeschwüren, Darmgeschwüren, Durchfall, Tee aus den Blüten bei Bronchitis und Katarrh
Homöopathie:
Nach Clarke:
Abszess. Reizbarer Amputationsstumpf. Schmerzen in den Augen sowie Verletzungen. Vergrößerte Drüsen. Nicht heilende Frakturen. Hernie. Knochenverletzungen. Knochenkrebs. Wunde Mammae. Aussetzende Menses. Periost empfindlich, schmerzhaft. Psoasabszess. Rückenschmerzen durch Sex. Schusswunden. Verstauchungen. Wunden
Hausgebrauch:
Beinwell wurde früher sparsam als Salat angewandt. Auch als Beigabe in Kuchen ausgebacken. Er ist eine vorzügliche Speisepflanze, die durch ein leichtes Gurkenaroma sich auszeichnet. Auch gut als Beigabe zu grünen Smoothies. Die Knospen können als Gemüse gegart werden und schmecken gut zusammen mit Löwenzahnknospen. Die Blüten eignen sich gut als Dekoration auf Salaten. Die Wurzeln (nur frisch verwenden!) passen roh geraspelt in Salate, aber auch gedünstet in Gemüse.
Magie, Rituale:
bitte ergänzen
Geschichten, Erzählungen
Bein-well: Bein = Gebein, Knochen; well = wallen = (zusammen)heilen (s. auch “Der Zauberlehrling” von Goethe “…Walle! walle manche Strecke, daß, zum Zwecke, Wasser fließe…” Wasser ist Heilkraft!)
Symphytum: griech. zusammenwachsen
Disclaimer
Diese Seiten ersetzen nicht die Diagnose oder Behandlung durch den Arzt oder Heilpraktiker (Stand November 2013)