Deutsche und andere Bezeichnungen
Frauenmantel, Taublatt, Tauschüsselchen
A. xanthochlora, A. pratensis
Nach Madaus:
Mäntli, Mäntlichrut, Hasämänteli, Frauenmänteli (Schweiz), Krusemäntelchen (Oberharz), Herrgottsmäntelchen (Eifel), Liebfrauenmantel (Nassau), Muetergottesmäntele (Elsaß), Mariamäntela (Schlesien), (Muttergottes-) Mantelteni (Schweiz: Goms), Jungfernmantel (Steiermark). Gänseloutschen (Riesengebirge), Gänseplâtschel (Nordböhmen). Die an den Blattzähnen (Hydathoden) ausgeschiedenen Wassertröpfchen sowie der Umstand, daß sich Regenwasser in den etwas trichterförmig vertieften Blättern längere Zeit hält (um eigentliche “Tautropfen” wird es sich meist nicht handeln), haben Namen veranlaßt wie Daufänger (Gotha), Taubecherl (bayerisch-österreichisch), Taubletter, -mantel, -schüsseli (Graubünden), Wasserträger, Rägätropfä (Schweiz), Taukräútel (Obersteiermark). Sinäugl, Zinäugl (Böhmerwald)
Pflanzenfamilie
Rosaceae
Wirkung
ungiftig, keine bekannten Nebenwirkungen
Bilder
Foto: Gisa
Vorkommen
Gesamte Nordhalbkugel, in Polen, Ungarn und Bulgarien kultiviert: Büsche, lichte Wälder, Wiesen, am Wegesrand
Nutzung
Pflanzenteile:
Wurzel, Blätter
Ernte:
Mai bis August, Wurzel 1-2 Monate später
Pflanzenheilkunde:
- Infektion
- Chronischer Duchfall, Lebererkrankungen
- Blutungen
- Klimakterium, Dysmenorrhoe, Fluor, Wundheilung nach der Geburt sowie Milchfluss
- Gurgelnd bei Entzündung im Mund- und Rachenraum
- Hauterkrankungen (Bäder)
- Muskelschwund, Gliederschmerzen
Tinkturzubereitung:
Für die Tinktur benötigen Sie 200 g Frauenmantelblätter und 1 l mind. 30%igen Alkohol (Doppelkorn geht auch).
Gewaschene Blätter zerkleinern und mit Alkohol bedecken, verschließen und trocken und warm lagern für zwei Wochen.
Zweimal am Tag 1 EL vor dem Essen nehmen.
Nach HP Dr. Köhn:
Tee (Rp. Rudolf Breuss):
- gemischt mit Silbermäntele 1 kleine Prise 10 Minuten in einer Tasse heißen Wassers ziehen lassen. Nur 1 Tasse am Tag, mehr würde schaden!
- Anwendungen: gegen gelben und braunen Ausfluss (vermischt mit weißer und gelber Taubnessel (Goldnessel), Silber- und Frauenmäntele, den Tee stündlich in kleinen Schlückchen kalt trinken bis alles wieder in Ordnung ist)
- 3 bis 4 Wochen vor der Entbindung täglich bis zu 1 Tasse schluckweise kalt trinken (mit Silbermänteletee, nie mehr nehmen!)
Nach Josef Karl:
- Wunden, Geschwüre, Entzündungen. Tonikum der Gebärmutter, Weißfluss, Dysmenorrhoe
Verarbeitung: Tee, Tinktur
Homöopathie:
Anthroposophische Therapie
Hausgebrauch:
Salat, Soße, Dressing bei Fisch- und Fleischgerichten
Magie, Rituale:
Um bei Regelblutung und Geburt wirksam zu sein, sollte die Pflanze bei abnehmendem Mond gesammelt werden.
Geschichten, Erzählungen
Der Name “Alchemilla” bezieht sich auf die mittelalterlichen Alchemisten, die die von den Blättern gesammelten Tautropfen als “Himmlisches Wasser” bezeichnet hatten und damit den Stein der Weisen zubereiten wollten.
Der Göttin Freya gewidmet als Liebes- und Fruchtbarkeitshilfe. Mit Einzug des Christentums wurde aus dem Frauenmantel der Marienmantel.