Repertorium & General Analysis
Cyrus Maxwell Boger
Übersetzung und Bearbeitung © GNU, Gabriele Sielmann 2018, Alraunen-Verlag
Ich gebe dieses Buch weiter in digitaler Form, damit das Suchen mit der Such-Funktion (Strg+F) leichter wird. Aus genau diesem Grund habe ich es neu übersetzt. Mit fremden Übersetzungen könnte es Copyright-Probleme geben. Boger ist 1935 gestorben. Damit ist für seine Bücher das Urheberrecht betr. Veröffentlichungen 2005 endgültig abgelaufen, nicht aber für neuere Übersetzungen. Meine Übersetzung läuft unter GNU-Lizenz. Sie ist also allgemein nutzbar, solange Autor / Übersetzerin genannt werden.
Wertigkeit der Mittelangaben
1-wertig = normal
2-wertig = kursiv
3-wertig = fett
Boger beschränkt sich auf 3 Wertigkeiten.
Gaben nach Lars Friedrich[1],
der das hervorragend aus dem Organon herausgesucht hat:
Zusammenfassung der Gabenlehre für C-Potenzen (Organon 5.Aufl.)
- Die Arznei muss in der richtigen Größe, einer möglichst kleinen[2] Gabe, gereicht werden (§ 275).
- Eine zu große Gabe – insbesondere der passenden Arznei – verschlimmert den Patienten als Folge der Arzneikrankheit (§ 276).
- Die angemessene Gabengröße kann nur durch Erfahrung und genaue Beobachtung in jedem Einzelfall bestimmt werden (§ 278 der 6. Auflage).
- Eine Gabe kann nie so klein sein, dass die passend gewählte Arznei nicht in der Lage wäre, die natürliche Krankheit zu heilen (§ 279).
- Vorteil der kleinsten Gabe ist zudem, dass durch eine unpassend gewählte Arznei hervorgerufene Beschwerden, rasch durch die Gabe der passenden Arznei aufgehoben werden können (§ 283).
- Die Verkleinerung der Gabe erfolgt durch Auflösung und Gabe nur eines kleinen Teiles der Verdünnung (§ 285).
- Eine Gabe wird vergrößert, indem die Arznei aufgelöst wird und die gesamte Menge der Verdünnung verabreicht wird (§ 286).
- Eine Gabe wird größer und stärker, wenn die Verdünnung häufiger – durch mehr Schüttelschläge oder kräftiges, langes Umrühren – dynamisiert wird (§ 287).
- Man sollte „Lieblingsmittel“, mit denen man früher gute Erfahrungen gemacht hat, nie routinemäßig verwenden (§ 257). [3]
- Ebenso sollte man keine Mittel ablehnen wegen schlechter Erfahrungen in anderen Fällen (§ 258).
- Die passende Arznei wird im akuten Krankheitsfall in einer einzigen Gabe heilen (§ 154).
- Jede deutliche und rasch fortschreitende Besserung – sowie eine Erstverschlimmerung – schließt eine wiederholte Arzneigabe aus (§ 245).
- Auch eine passend gewählte Arznei kann bei empfindlichen Patienten kleine Nebenbeschwerden hervorrufen; die Heilung wird dadurch nicht gestört (§ 156).
- Je kleiner die Gabe, desto kleiner und kürzer ist die Erstverschlimmerung (§ 159).
- Eine Erstverschlimmerung (in akuten Krankheiten) kann in den ersten Stunden auftreten bei passend gewählten Arzneien (§ 157).
- Die Erstverschlimmerung ist ein prognostisch sehr günstiges Zeichen; die Heilung wird dieser Reaktion folgen (§ 158).
[1] http://www.heilpraktikerschule-wesel.nrw/hom%C3%B6opathie-ausbildung/
[2] „klein“ bezieht sich auf die Potenzhöhe. Je höher die Potenz, desto kleiner die Gabe.
[3] Und man sollte nicht annehmen, dass das, was „oben“ in der Repertorisation steht, auch das infrage kommende Mittel sei. Vielmehr nehmen wir das Mittel, das die meisten wirklich wichtigen Beschwerden in sich vereint. Bei anderen Autoren oft auch „Leitsymptome“ genannt.
Benutzung
Die Benutzung setzt KEINE medizinische Kenntnis voraus. In Bogers Zeit (und den vorherigen) wurde nach normalen Vorstellungen vom Körper sortiert und aufgelistet. Es wurde auch die Sprache des „Volkes“ verwendet, denn so berichtet es der Patient. Homöopathie ist keine Geheimwissenschaft.
Hier sind Repertorium und General Analysis zusammengeführt. Insofern können sich Rubriken wiederholen bzw. voneinander abweichen.
Wir brauchen für die Nutzung auch Phantasie: Wenn wir mit dem einen Ausdruck (z.B. Strecken) nichts oder nicht genug finden, dann kann uns ein anderer Ausdruck u.U. weiterhelfen (z.B. Beugen).
Boger hat die Auswahlkriterien auf „kurz und bündig“ reduziert. Dort hat er nur die wichtigsten Mittel aufgelistet. Im Allgemeinen kommen wir damit auch aus.
Wir müssen bei den Beschwerden die Symptome in die Suche nehmen, die offensichtlich den Hauptpunkt der Belastung ausmachen und sich möglichst wie ein roter Faden durch das Gesundheitsgeschehen hindurchziehen.
Zuerst empfiehlt es sich, die Kapitel zu klären, die ein ► davor stehen haben. Dann erst die Kapitel, die die Organsprache betreffen.
Die Suchfunktion auf Wörter / Ausdrücke hin erfolgt mit gleichzeitigem Drücken von strg+F. Dann geht ein Fensterchen auf, in dem wir das gesuchte Wort eintippen können. Wenn wir nicht wissen, ob es nun z.B. „ausdrücken“ oder „eindrücken“ heißen könnte, reicht es „drück“ oder „druck“ zu schreiben.
Arzneimittel-Kürzel finden sich in diesem Link.
Hier kann ein Repertorisationsbogen heruntergeladen werden. Hier eine Excel-Liste. In diesem werden die Arzneimittel-Kürzel waagerecht eingetragen und senkrecht die Beschwerden. Die AM (= Arzneimittel) haben eine Wertigkeit, die wir mit Zahlen berücksichtigen können (1 / 2 / 3) und die wir ganz am Ende unter dem jeweiligen Kürzel zusammenrechnen können. Damit ergibt sich das AM, das die höchste Wertigkeit hat. Die ersten 10-12 Mittel im Rahmen dieser Wertigkeit können dann psychisch überprüft werden. Ihre Beschreibung (Link s.u.) kann Hinweise auf den jeweiligen AM-Akzent geben, wenn diese Beschwerden über das Kompendium nachgeschlagen werden. Erst dann empfiehlt sich eine Auswahl.
Repertorium
► Generelle, allgemeine Beschwerden
► Modalitäten, Verbesserungen, Verschlechterungen
Nase, Nasennebenhöhlen, Geruch
Mund, Gaumen, Mundhöhle, Zähne, Zahnfleisch, Zunge, Speichel, Geschmack, Schlucken
Essen, Aufstoßen, Sodbrennen, Würgen, Übelkeit, Erbrechen
Schulter, Rücken, Wirbelsäule, Rückenmark
Hier findet sich mein Notizbuch der homöopathischen Arzneimittel. Es erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.
Das Nachlesen in größerem Umfang kann über andere MMs erfolgen.
1. Kleiner Umfang in der Materia Medica, Gisa
2. im größeren Umfang im Stauffer, Materia Medica
3. in der Bibliothek des Clubs