Autor: Gisa
Seuchen und Vulkane
Solange wir bei Seuchen nach Erregern suchen, werden wir alle anderen möglichen Ursachen außer Acht lassen. Da die Bekämpfung von Erregern industriell hohe Gewinne verspricht (und auch ständig unter Beweis stellt), wird bei klimatologischen Erkenntnissen die Medizin schweigen. In Folge dessen werden Zusammenhänge ignoriert.
Da viele Seuchen jedoch plötzlich auftreten und innerhalb kürzerer Zeit Opfer fordern, ist bei solchen Erkrankungen auch an Vergiftung zu denken. Viele Symptome Betroffener deuten darauf hin. Wenn stabile Staatsgebilde innerhalb kürzester Zeit zusammenbrechen (Oströmisches Reich, 535 u.Z.), muss es einen Faktor geben, den die herrschende Klasse nicht beeinflussen kann. Ein solcher könnte in globalen klimatologischen Einflüssen liegen.
Dies brachte mich auf die Idee, wenn Vulkanausbrüche größeren Ausmaßes (wie z.B. der Krakatau, aber auch ausbrechende Vulkankomplexe wie Yellowstone oder die Phlegräischen Felder) erfolgen, es kommt zu einer Verdunklung der Atmosphäre, damit zu einem globalen Absinken der Temperatur kommen kann; somit zu Missernten und Völkerwanderungsdruck (z.B. 30jähriger Krieg). Aber auch in die Atmosphäre können Wolken vergiftet sein (Schwefel- und andere Emissionen), die die Bevölkerung sterbenskrank machen.
Bis zur beginnenden Neuzeit gibt es keine solide und durchgängige Geschichtsschreibung. Es wird in allen Bereichen nach „Aera“ (Zeitraum) gerechnet, in der ein dominanter Herrscher ein global kleines Gebiet beherrscht: im 5. Jahr der Herrschaft des Suleiman des Hübschen… passierte Das-und-das. Globale Geschichtsschreibung existiert nicht. Sie muss retrograd mühsam ineinander geschoben werden; obendrein mit dem Risiko, dass erlogene (weil herrschaftsfördernde) Daten einfließen. Solide Parallelen sind kaum erstellbar. Unterschiedliche Völker-Benennungen tragen dann noch ihr Übriges dazu bei, dass Abläufe mehrfach auftauchen (Versuch der Geschichtsschreibung nach Bibelquellen). Obendrein kommt hinzu, dass die Geschichte immer von den Siegern geschrieben wird und selten auf die Bedürfnisse und Motivationen der Bevölkerung Rücksicht nimmt.
So greifen Klimatologie und Geologie auf Dendrochronologie (Baumschnitte), Erdablagerungen sowie meterlange Eisproben aus der Antarktis zurück, um eine Art Zeitlinie zu erstellen. Die Geschichtsschreibung ist jedoch hier nicht so bemüht, obwohl es ihr gut anstehen würde, wenn sie solides Datenmaterial erstellen will.
Vulkanausbruch
Ein Vulkanausbruch zeichnet sich dadurch aus, dass sich Magmakammern explosionsartig entleeren, falls der Vulkan nicht wie auf Hawaii oder an Ätna und Stromboli einen „Dauerausgang“ (effusive Entleerung) offen hält, über den der ansteigende Druck entweichen kann.
Jede explosionsartige Entladung bringt Stoffe in die Atmosphäre, die normalerweise gelöst bzw. gebunden im Erdreich anzutreffen sind. Hierunter fallen Schwefel, aber auch andere Elemente.
Schwefel-Vergiftung, Symptome
Jeder Homöopath kann im Arzneimittelbild von Schwefel nachlesen, zu welchen Vergiftungserscheinungen es kommt. Pathophysiologisch seien hier einige genannt:
- Auswirkungen auf das Nervensystem und Verhaltensänderungen
- Störungen im Blutkreislauf
- Herzschäden
- Beeinträchtigung der Augen und der Sehkraft
- Störungen der Fortpflanzung
- Schäden beim Immunsystem
- Magen- und Darmbeschwerden
- Schäden an Leber und Nieren
- Fehlfunktionen des Hörapparats
- Störungen des Hormonhaushalts
- Hautausschläge
- Ersticken und Lungenembolie
Als Schwefellost wird Schwefel als Kampfmittel eingesetzt. Wir können also davon ausgehen, dass sich die Substanz verheerend auf die Gesundheit auswirkt.
Die perkutane letale Dosis ist abhängig von der Konzentration. Bei 600 mg/kg tritt der Tode nach wenigen Stunden ein. Bei einer Einwirkung von länger als einer Stunde in einer Dosierung von 50 mg/kg versterben die Patienten innerhalb von drei Tagen. Die Eindringungsgeschwindigkeit an der Haut beträgt 0,001 mg/cm² je Minute. Dieser Vorgang wird durch einen Anstieg der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur erhöht.
Vergleichen wir diese Symptome beispielsweise mit der Beulenpest, so finden sich viele Analogien.
Die Idee, dass einer sog. „Seuche“ eigentlich eine Vergiftung zugrunde liegen könnte, ist also nicht von der Hand zu weisen.
Die Pest als Beispiel
London / Europa
1349 u.Z. brach in London die Pest aus und tötete ca. 70-80 % der Bevölkerung, innerhalb von wenigen Tagen, sobald jemand erkrankt war. Dies betraf sämtliche Bevölkerungsschichten, war also unabhängig vom Versorgungszustand der Betroffenen. Sie wurden in Massengräbern beigesetzt, die etagerig angelegt wurden, um überhaupt die Menge an Leichen unter die Erde bringen zu können.
Parallel (ab ca. 1300) war es zur Kleinen Eiszeit gekommen. Das Klima hatte sich erheblich verändert, die Temperaturen waren nennenswert gesunken. Missernten und Hungersnöte waren die Folge.
Wiki:
Das neue Eis erhöhte zudem die Oberflächenalbedo der sommerlichen Nordhemisphäre, sodass über 300 Jahre gemittelt etwa 1,5 W/m² weniger gespeichert wurden. In Europa führten die neuen Umweltbedingungen zu schlechteren Ernten und somit zu Hungersnöten (siehe Abb. 4). Sie trugen zudem sicherlich ihren Teil zur Verschlechterung der Gesundheitsbedingungen und der großen Zahl der Pestopfer bei: bis 1347 tötete die Pest etwa 40-60% der europäischen Bevölkerung. Mit dem 14. Jahrhundert setzte außerdem eine lang anhaltende Inflation ein. Neben einigen weiteren Kriegen in Europa fällt auch der Dreißigjährige Krieg in die Epoche der kleinen Eiszeit (siehe Abb. 4). Mit den sinkenden Temperaturen wurden die Siedlungen auf Grönland aufgegeben.
Als Ursache können wir mind. 4 Vulkanausbrüche annehmen, die nach 1250 u.Z. äquatornah gefunden wurden.
Justinianische Pest 541/542
Wiki:
Das Wetter der Jahre 535 und 536 n. Chr. wich global von den ansonsten üblichen Verhältnissen ab. Verschiedene Naturkatastrophen werden als Auslöser diskutiert. Das Ereignis fällt in das europäische langjährige Pessimum der Völkerwanderungszeit, ein Zusammenhang der beiden ist allerdings nicht untersucht.
Da „Luftpakete“ bei äquatorialen Ausbrüchen einige Zeit benötigen, um nördlichere bzw. südlichere Gegenden zu erreichen, können wir davon ausgehen, dass erst im Laufe der folgenden 5-6 Jahre Emissionen weiter entfernte Gebiete erreicht haben. Ägypten war ein Jahr vor dem oström. Reich betroffen, der Rest des Mittelmeerraumes und Europas später.
Wiki:
Bei der Justinianischen Pest handelt es sich um eine zur Zeit des oströmischen Kaisers Justinian (527–565) ausgebrochene Pandemie, die erstmals 541 in Ägypten in den Gesichtskreis der Geschichtsschreiber trat, 542 Konstantinopel erreichte und sich bald darauf im gesamten spätantiken Mittelmeerraum verbreitete. Die Pandemie hat vielleicht indirekt zum Misserfolg der Restauratio imperii Justinians und dem Ende der Antike beigetragen und gilt als die größte antike Epidemie zwischen Nord- und Nordwesteuropa, dem Mittelmeerraum und dem Iran. Bis in die Zeit nach 770 kam es zu unregelmäßigen Ausbrüchen der Krankheit, der apokalyptische Ausmaße zugeschrieben wurden. Nach derzeitigem Forschungsstand handelte es sich bei der Seuche um die Pest.
Zusammenfassung
Beide Pest-Ausbrüche können ebenso eine Schwefel- oder Emissions-Vergiftung, ausgelöst durch einen global wirksamen Vulkanausbruch, sein. Dass Schwefel als Schwefellost eine tödliche Waffe darstellt, ist der heutigen Zeit bekannt. Was jedoch verabsäumt wurde, ist es, den Zusammenhang zwischen Vulkantätigkeit und Erkrankungsfolgen global herzustellen. Ebenso können solche Ereignisse ganze Völkerwanderungen auslösen, da in den angestammten Bereichen kein Wohnen und Leben mehr möglich ist; sei es durch vergiftete Böden, sei es durch Temperatursturz oder Überflutungen.
Ich rege an, diese Zusammenhänge zu beobachten, um von der fatalen Idee, bei solchen sog. „Pandemien“ könnte es sich um eine Infektion durch Bakterien / Viren handeln, nicht ausschließlich zu betrachten. Wenn wir die Ursache falsch definieren, werden wir die Folgen falsch behandeln.
Weitere Daten
Konstantinopel
Im Rahmen der Katastrophe von Konstantinopel (535 und später) erfolgte ein 2 Jahre dauernder Schwefel-Anstieg in der Atmosphäre (Beleg: Grönlandeis). Schwefelwolken bedeckten den Himmel und verhinderten so die Sonneneinstrahlung. Kassiodorus (Geschichtsschreiber in K.) berichtete, dass die Sonne über Jahre verdeckt war, die Ernten minimalisiert waren und die Temperatur so gesunken war, dass die Vögel durch den Schnee starben. Es herrschte Endzeitstimmung in K. Im Laufe der folgenden 150 Jahre wurde K. von Arabern überrannt und das Altertum beendet.
Der Ausbruch betraf nicht nur die Nordhalbkugel. Er ist zeitlich eng begrenzbar auf die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts und fand in El Salvador durch den Ilopango statt. Heute ist dort ein See zu finden.
Deutschland
1784 gab es einen sehr harten Winter, der im Frühjahr durch Tauwasser zu enormen Fluten führte. In Deutschland zerstörte dies einige Städte – Würzburg, Köln u.a., die so hohe Fluten erlebten, dass ganze Stadtbereiche darunter zusammenbrachen. Der hier wirksame Vulkan war der Laki in Island.
Die parallel auftauchende Seuche wurde als Franzosenkrankheit bezeichnet, später als Tuberkulose. Da jedoch niemand genau mitgeschrieben hat, ist das im Nachhinein schlecht analysierbar.
Tuberkulose konnte ich im Laufe der letzten Jahrzehnte dort beobachten, wo eine miserable Versorgungslage gegeben war; also ein Mangel an Essen, Trinken, Hygiene, Wärme und Schutz. Bei schlechten Ernten und miserablem Trinkwasser sowie mangelnder Hygiene sind die Voraussetzungen für eine „Seuche“ hervorragend geschaffen.
Analyse
Wissenschaftler neigen dazu, bei Krankheiten grundsätzlich nach Erregern zu suchen. Dabei ist es unmöglich, einen Virus oder eine Bakterie als Erreger der Krankheit zu definieren, denn niemand kann einem Organismus dabei zuschauen, was zuerst da ist: ein Symptom oder eine Bakterie / Virus. Indem jedoch grundsätzlich die Bakterie zum Täter erklärt wird, wird anderweitig nicht mehr gesucht. Das führt notwendigerweise dazu, dass Medikationen den völlig falschen Weg gehen können, sollte es keine Infektion sein.
Juni 2016, © Alraunen-Verlag