Liliaceae.
Name:
Tríllium péndulum W. (= Trillium erectum L., = Tr. rhomboidum Michx., = Tr. foetidum Salisb.). Amerikanische Waldlilie. Englisch: Purple Trillium, birthroot, lambs‘ quarters, wake robin.
Verbreitungsgebiet
Namensursprung:
Trillium wird vom lateinischen trilix = dreifach in bezug auf die Blüten- und Laubblätter abgeleitet; pendulum = herabhängend.
Botanisches:
Die Amerikanische Waldlilie mit knotigem und breit geringeltem Wurzelstock ist in Nordamerika und im außertropischen Asien beheimatet. Auf dem Scheitel der 15-30 cm hohen Stengel sitzen quirlartig drei breit-eiförmige Laubblätter, aus deren Mitte sich eine langgestielte dreizählige Blüte erhebt. Die inneren Kronenblätter sind oval, dunkel purpurn und bedeutend größer als die lanzettförmigen äußeren Kronenblätter. – Trillium pendulum gedeiht am besten auf gut entwässerten Torfböden in schattiger Lage. Während des Sommers ist eine reichliche Bewässerung nicht zu umgehen.
Geschichtliches und Allgemeines:
In die Homöopathie wurde das Mittel im Jahre 1853 auf Grund einer Prüfung von Minton eingeführt.
Wirkung
Die Bezeichnung „Birth-root“ (Geburtswurzel) weist auf die Art der Anwendung dieses Mittels bei den Indianern hin, die es bei Hämorrhagien ante und post partum verabreichen.
Haehl, der Trillium pendulum unter den Hämostyptika an erster Stelle nennt, lobt es besonders bei Menstruatio nimia und Uterusblutungen während der Gravidität. Auch in der übrigen homöopathischen Literatur wird es als gutes Blutstillungsmittel genannt.
Die stark saponinhaltige Wurzel wirkt brechenerregend, wehen- und menstruationsfördernd.
Bezüglich des Saponingehaltes wurde in der homöopathischen Urtinktur ein hämolytischer Index von 1:1000 festgestellt.
Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:
Trillium pendulum beeinflußt akute aktive Hämorrhagien, profus und von hellroter Farbe. Für charakteristisch gilt in der Homöopathie, daß die Blutungen von starker Erschöpfung und Ohnmachtsgefühl begleitet sind. Meno- und Metrorrhagien (im Klimakterium, bei drohendem Abortus und Myomen) sind die Hauptindikationen, doch sprechen auch Epistaxis, Hämaturie und Zahnfleischblutungen nach Extraktionen und chirurgischen Eingriffen (hier zur Tamponade) günstig darauf an.
Als Uterustonikum wird Trillium weiter bei Erschlaffung der weiblichen Genitalien, Prolapsus uteri, Fluor albus und bei Rücken- und Kreuzschmerzen gegeben. Außerdem kann es noch bei Neuritiden, Krampfadern und Dysenterie verordnet werden.
Nach Becker hat eine Mischung von Arnica und Trillium einen guten Einfluß auf Furunkel, Verletzungen und Schnittwunden.
Als Wechselmittel kommen Hydrastis und Sepia in Frage.
Angewandter Pflanzenteil:
Die Angaben bei Dragendorff, Clarke, Stauffer, Schmidt bezeichnen den Wurzelstock als verwendeten Teil.
Auch das HAB. läßt zur Bereitung der homöopathischen Urtinktur den frischen Wurzelstock benutzen (§ 3).
Das „Teep“ wird ebenfalls aus frischen Rhizomen gewonnen.
Dosierung:
Übliche Dosis:
1 Tablette der Frischpflanzenverreibung „Teep“ drei- bis viermal täglich.
(Die „Teep“-Zubereitung ist auf 10% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,025 g Rhiz. Trillii penduli.)
In der Homöopathie:
dil. D 1.
Maximaldosis:
Nicht festgesetzt.
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Inhaltsverzeichnis: Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Gerhard Madaus (+ 1942), Ausgabe Leipzig 1938
Auf Bilder / Photos des Lehrbuches wurde wegen mangelnder Aktualität / Qualität verzichtet. Ebenso ist die Einführung in dieser Online-Version nicht vorhanden. Sie können hier ausschließlich auf die Besprechung der einzelnen Pflanzen zurückgreifen. Die Rezepturen werden in das Kompendium im Laufe der Zeit eingearbeitet. Vorhandene Fotos: Rechte beim Verlag erfragbar.