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Harntreibende Tradeskantie, Commelinaceae.

Name:

Tradescantia diuretica Mart. (= Tradescantia elongata G.F. Mey). Harntreibende Tradeskantie; Englisch: Spiderwort.

Verbreitungsgebiet

 

Tradescantia diuretica

Namensursprung:

Die Gattung erhielt ihre Namen nach John Tradescant, dem Hofgärtner Karls I., diuretica in bezug auf die diuretische Wirkung der Wurzel.

Botanisches:

Tradescantia diuretica ist ein einjähriges Kraut mit aufrechtem oder leicht gebeugtem, verästeltem, kahlem Stengel von zylindrischem Querschnitt. Die eilanzettlichen Blätter sind zugespitzt und fein gesägt, gewimpert, auf der Unterseite flaumhaarig. Sie sind wechselständig und besitzen eine bauchige, rauhhaarige, langgewimperte Blattscheide. Am Ende der Zweige bilden sie Büschel. Die Blüten bestehen aus einem dreiblättrigen Kelch, einer dreiblättrigen Krone und haben sechs Staubgefäße, die mit gegliederten Zottenhaaren bedeckt sind.

Der fädige Griffel besitzt eine dreiteilige Narbe. Die Blüten entspringen zu vier bis sechs auf langen Blütenstielen an den endständigen Blattbüscheln. Die Heimat der Pflanze ist Brasilien.

Geschichtliches und Allgemeines:

In der homöopathischen Literatur findet die Pflanze zuerst im Jahre 1849 durch Mure Erwähnung.

Wirkung

Brasilianische Mediziner verwenden den Pflanzenauszug zu Injektionen bei Leukorrhöe und Gonorrhöe.

Eine Verwandte, die Tradesc. erecta, wird von Simonin als vorzügliches Hämostatikum bei Epistaxis, Pseudo-Hämoptoe auf nasopharyngealer Basis und Blutungen nach Ohrpolypenentfernung empfohlen.

Clarke führt als Indikationen Gonorrhöe und Orchitis auf.

Über Inhaltsstoffe liegen Untersuchungen noch nicht vor.

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Tradescantia diuretica wird vereinzelt verordnet bei Gonorrhöe und Orchitis. Ohrenblutungen, Hämoptoe, Blasen- und Harnleiden mit Blutungen und renaler Hydrops sind weitere Indikationen.

Angewandter Pflanzenteil:

Clarke läßt die frischen Blätter verwenden.

Nach dem HAB. ist die frische Pflanze ohne Wurzel zu verwenden (§ 3).

Auch zur Bereitung des „Teep“ wird das frische Kraut benutzt.

Dosierung:

Übliche Dosis:

1 Tablette der Frischpflanzenverreibung „Teep“ dreimal täglich.

(Die „Teep“-Zubereitung ist auf 50% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,125 g Hb. Tradescantiae.)

In der Homöopathie:

Ø-dil. D 1.

Maximaldosis:

Nicht festgesetzt.

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Inhaltsverzeichnis: Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Gerhard Madaus (+ 1942), Ausgabe Leipzig 1938

Auf Bilder / Photos des Lehrbuches wurde wegen mangelnder Aktualität / Qualität verzichtet. Ebenso ist die Einführung in dieser Online-Version nicht vorhanden. Sie können hier ausschließlich auf die Besprechung der einzelnen Pflanzen zurückgreifen. Die Rezepturen werden in das Kompendium im Laufe der Zeit eingearbeitet. Vorhandene Fotos: Rechte beim Verlag erfragbar.

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