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Archiv für die Kategorie „Buch“

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Andere Bezeichnungen: Bärentrauben

Vorkommen:

Skandinavien, Norddeutschland, Alpen, Italien, Spanien. Wildsammlung.

Pflanzenheilkunde:

Bärentraubenblätter – Folia Uvae Ursi

Heilanzeigen: Leichtere Fälle von Nieren- und Blasenentzündung (volkstümlich Blasenkatarrh), auch zusätzlich zu synthetischen Arzneimitteln. Die Droge selbst wirkt nicht harntreibend, aber stopfend (Nebenwirkung). Wichtig für die Wirkung ist, dass der Harn leicht alkalisch reagiert. Der reichliche Genuss von Obst und Fruchtsäften fördert (!) durch deren natürlichen Gehalt an organischen Kaliumsalzen die Harnalkalisierung. Auch Bullrichsalz ist geeignet.

Zubereitung/Anwendung: 2 Esslöffel voll geschnittener Droge mit ¾ Liter Kaltwasser ansetzen, bedeckt 10 Minuten leicht kochen, erkalten lassen und abseihen. Über den Tag verteilt 3 Tassen trinken. Nicht zum Dauergebrauch und nicht während der Schwangerschaft!

Inhaltsstoffe: Die Glykoside Arbutin und Methylarbutin, aus welchem im alkalischen Urin Hydrochinon und andere phenolische Substanzen entstehen; ferner Flavonoide und viel Gerbstoff.

Andere Bezeichnungen: Huflattich; Kuandonghua

Vorkommen:

Verbreitet auf Lehm- und Kalkböden der gemäßigten Zonen.

Pflanzenheilkunde:

Huflattichblätter und -blüten – Farfarae Folium (Flos) – Folia (Flores) Farfarae

Heilanzeigen: Zur Reizlinderung bei Erkältung der Atemwege, unterstützend bei Lungenblähung (Emphysem) und Staublunge (Silikose).

Zubereitung/Anwendung: 2 Teelöffel voll Schnittdroge werden mit 1 großen Tasse Kaltwasser zum Sieden erhitzt. Der abgeseihte Tee wird gut warm getrunken. Täglich 3 Tassen. Mit Honig süßen. Die Droge ist häufig Bestandteil von Hustenteemischungen.

Inhaltsstoffe: Etwa 8 % saure Schleimstoffe, Bitterstoff, Gerbstoff, 2 Alkaloide. Letztere wurden eine Zeitlang als gesundheitlich nicht unbedenklich angesehen, was aber infolge ihrer sehr geringen Konzentration widerlegt werden konnte.

Andere Bezeichnungen: Kakao, Kakaobaum

Pflanzenheilkunde:

Kakaoschalen – Testae (Cortex) Cacao

sind die Samenhüllen der zu Genusszwecken verwendeten Kakaobohnen. Die braunen Schalen haben einen angenehmen Kakaoduft und sind deshalb als geruchsverbessernde Fülldroge in Teegemischen beliebt.

Darüber hinaus enthalten Kakaoschalen Theobromin und Coffein mit harntreibendem und stimulierendem Effekt. Sie sind daher auch wirksamer Bestandteil entsprechender Tees.

Andere Bezeichnungen: Camellia sinensis (PU-ERH); Thea viridis; Thea bohea, Thea nigra, Yunnan PU-ERH; Teestrauch

Pflanzenheilkunde:

Schwarzer Tee – Thea nigra

Der Schwarze Tee ist nicht nur ein Genussmittel, sondern er hat aus folgenden drei Gründen auch Heilpflanzencharakter:

Er enthält mit durchschnittlich 3 % erheblich mehr Coffein (früher Thein genannt), als die Kaffeebohnen und der Matetee. Coffein aber ist ein häufig gebrauchter Arzneistoff, beispielsweise in Schmerzmitteln. Es wirkt u.a. erregend auf Atemzentrum, Hirnrinde, Gefäßzentrum und harntreibend.

Schwarztee ist darüber hinaus eine gute Gerbstoffdroge mit ca. 15 % Gehalt und deshalb als unterstützendes Mittel bei Durchfall geeignet. Dabei muss der Tee (1 gehäufter Teelöffel voll Blätter pro Tasse) nach dem Brühen wenigstens 10 Minuten ziehen und mit 2 Teelöffeln voll Traubenzucker (oder 1 gehäuftem Teelöffel gewöhnlichem Zucker) plus 1 Messerspitze Kochsalz versetzt werden. Ein guter Tip für darmkranke Touristen! Bitterer Schwarztee allein ist nicht so wirksam.

Teeblätter speichern Fluoride und beugen damit der Karies vor.

Soviel zum Schwarzen Tee als Droge. Im Vordergrund steht selbstverständlich sein Genuss wert als anregendes aromatisches Getränk. Durch die Zubereitungsart können Wirkung und Geschmack beeinflusst werden: Bei kurzer Ziehzeit (ca. 4 Min.) ist die Wirkung deutlich anregend und der Geschmack mild-aromatisch. Bei langer Zieh zeit (ca. 10 Min.) ist die Anregung schwächer, weil das Coffein dann großenteils an die Gerbstoffe gebunden ist und nur langsam freigesetzt wird und der Geschmack ist leicht bitter-zusammenziehend. Einen Tee, der lange gezogen hat, können Kaffee-Empfindliche meist gut vertragen. Die volle Aromaentfaltung wird begünstigt durch eine Teekanne, deren brauner Innenbelag nicht entfernt wurde und beeinträchtigt durch Kontakt mit Metall. Der Schwarzteekonsum nimmt in Deutschland stetig zu. Verstärkt gefragt sind Sorten mit Fremdaroma, zum Beispiel durch Zusatz von Jasminblüten, Orangenschalen, Vanille, Wildkirschen etc.

Der hüfthohe Teestrauch, welcher ohne menschliches Zutun zum kleinen Baum heranwächst, ist heimisch im südostasiatischen Bergland. Indien (Assam, Darjeeling) ist der Haupt-Teeproduzent mit fast 500.000 Tonnen pro Jahr. Daneben hat Ceylon große Bedeutung. Mit Ausnahme des China- und Japantees wird heute in den Hauptanbaugebieten eine Kreuzung aus Chinatee (Camellia sinensis) mit der Assam-Abart kultiviert. Auf die komplizierte Bearbeitung durch Fermentation, Rollen der Blätter und Heißtrocknung kann nur beiläufig eingegangen werden. Was sich dabei an biochemischen Prozessen vollzieht, mag man daraus ersehen, dass grüner Tee und der meist coffeinreichere Schwarze Tee nicht etwa von verschiedenen Pflanzen stammen, sondern die optischen, geruchlichen und Wirkungsunterschiede nur durch die verschiedene Bearbeitung entstehen. Bei Arthritis soll Tee nicht getrunken werden.

Andere Bezeichnungen: Cassia angustifolia, Sennesfrüchte, Sennesbälge und Mutterblätter

Vorkommen:

Südindien und beidseits des Roten Meeres (Ägypten bis Sudan). Beide Bereiche werden vom Arzneibuch als gleichwertig eingestuft. Sowohl Wildsammlung, als auch plantagenmäßiger Anbau.

Pflanzenheilkunde:

Sennesblätter – Sennae Folium — Folia Sennae

Heilanzeigen: Mittelstarkes Abführmittel bei akuter Darm-Verstopfung.

Zubereitung/Anwendung: Sennesblätter dürfen nicht überbrüht werden. Auch bei der Bereitung des 30-minütigen Teeaufguss aus 1 gehäuften Teelöffel Droge mit 1 Tasse Warmwasser sind leichte Leibschmerzen nicht selten. Man vermindert diese durch Zugabe von 1/2 Teelöffel voll Anis- oder Fenchelfrüchte. Nach dem Abseihen kurz aufkochen und morgens und/oder abends 1 Tasse trinken. Wirkungsort ist der Dickdarm. Die Darmentleerung erfolgt nach ca. 8 Stunden.

Inhaltsstoffe: Mindestens 2,5 % Hydroxyanthracen-Derivate (Sennoside etc.), weinsaure Salze, Pflanzenschleim.

Sennesschoten – Sennae Fructus — Folliculi (— Fructus) Sennae

sind auch bekannt als Sennesfrüchte, Sennesbälge und Mutterblätter. Sie stammen von den bei Sennesblätter genannten Pflanzen und enthalten weitgehend dieselben Inhaltsstoffe wie die Blätter. Näheres siehe dort.

Während das für uns verbindliche Europäische Arzneibuch beide Sennesblätterarten als wirkungsgleich anerkennt, werden hier die Sennesschoten unterschiedlich bewertet: Alexandriner-Sennesschoten enthalten nämlich mehr Wirkstoffe als Tinnevelly-Sennesschoten. Dementsprechend ist die Anwendung der Sennesschoten verschieden: Von der Alexandriner-Sorte genügt als Abführdosis 1 Teelöffel voll Schnittdroge pro Tasse, von der Tinnevelly- Sorte benötigt man dagegen 1 ½ Teelöffel voll geschnittener Sennesschoten.

Zubereitung: Siehe Sennesblätter.

Eine besonders einfache Anwendung der Droge ist in Form ihres Pulvers möglich (im Handel unter der Bezeichnung Kaberol).

Andere Bezeichnungen: Gewöhnliches Seifenkraut; Gemeines Seifenkraut; Echtes Seifenkraut

Pflanzenheilkunde:

Seifenkrautwurzel – Radix Saponariae

enthält etwa 5 % Saponin und hilft, wie Schlüsselblumenwurzeln (siehe dort), bei Bronchialverschleimung. Der kratzige Geschmack des Wurzelaufgusses (1 Teelöffel pro Tasse) kann durch Zugabe von 1/2 Teelöffel Fenchel und Süßen mit Honig gemildert werden, bei gleichzeitiger Steigerung der Wirkung.

Seifenkraut (Saponaria officinalis) ist ein Nelkengewächs.

Andere Bezeichnungen: Sanikel; Scharnikel; Wald-Sanikel; Heilkraut

Vorkommen:

Mitteleuropa, Persien, Westasien.

Pflanzenheilkunde:

Sanikelkraut – Herba Saniculae

Heilanzeigen: Äußerlich zu Umschlägen und Bädern bei schlecht heilenden Wunden und zu Spülungen bei Entzündungen der Mund-, Rachen- und Nasenschleimhaut.

Die der Droge zugeschriebene blutstillende Wirkung ist zweifelhaft.

Zubereitung/ Anwendung: 1 gehäufter Esslöffel voll Schnittdroge wird mit ½ Liter Kaltwasser angesetzt und kurz aufgekocht. Mit der täglich frisch bereiteten Abkochung werden Umschlagkompressen getränkt und als Wundauflage 3stündlich erneuert, oder die erkrankte Stelle wird — wo möglich — mehrmals täglich gebadet. Mundspülungen ebenfalls täglich einige Male, besonders gleich nach den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen.

Inhaltsstoffe: Allantoin, dessen wundreinigende Eigenschaft schon lange bekannt ist, über 10% Saponine mit antimikrobiellen Eigenschaften, außerdem Gerbstoff, wenig ätherisches Öl und verschiedene Fruchtsäuren.

Andere Bezeichnungen: Attich; Krautiger Holunder; Zwergholunder; Eppich

Pflanzenheilkunde:

Attichwurzel, Zwergholunderwurzel – Radix Ebuli

Heilanzeigen: Harn- und schweißtreibend Zubereitung/Anwendung: 1 Teelöffel fein geschnittener Droge mit 1 großen Tasse Kaltwasser übergießen und einige Minuten bedeckt kochen lassen. Warm abseihen. Zur Steigerung der Harnmenge täglich 2 Tassen, zur Schwitzkur 1 große Tasse heiß trinken. Da Attichwurzel in höherer Dosis nicht frei von Nebenwirkungen (Brechreiz u.a.) ist und auch nicht sehr gut schmeckt, sind für die beiden oben genannten Heilanzeigen Drogenmischungen empfehlenswerter, beispielsweise mit Wacholderbeeren und Goldrutenkraut bzw. Lindenblüten und Weidenrinde.

Andere Bezeichnungen: ssp. rosmarinifolia, Rosmarin-Weide

Pflanzenheilkunde:

Weidenrinde – Cortex Salicis

stammt von verschiedenen heimischen Weidenarten. Die Droge enthält Salicylverbindungen. Am gehaltreichsten sind die Rinden der Kriechweide (wissenschaftlicher Name Salix repens) und der Purpurweide (Salix purpurea). Im Körper werden die Salicylverbindungen gespalten und die frei gewordene Salicylsäure wirkt wie Aspirin. Weidenrinde wird heute nicht mehr allein verwendet, sie ist aber ein Bestandteil von Rheuma- und Grippetees, in denen sie schmerzlindernd, fiebersenkend und schweißtreibend wirkt.

Andere Bezeichnungen: Himbeere; Gartenhimbeere; Wilde Himbeere

Pflanzenheilkunde:

Himbeerblätter

werden wie Brombeerblätter als Haustee genutzt, (siehe dort)

Andere Bezeichnungen: Krappwurzel; Färberkrapp; Echte Färberröte

Pflanzenheilkunde:

Krappwurzel – Radix Rubiae tinctorum

war wegen ihres roten Farbstoffes Alizarin, mit dem z.B. früher die französischen Uniformhosen gefärbt wurden, vor der Ära der Anilinfarben sehr begehrt.

Als Droge hat der Krapp (Rubia tinctorum) krampflösende Eigenschaften. Er wird bei Prostatabeschwerden verwendet. Auch bei Nieren- und Blasensteinen wird Krappwurzel versucht, wegen des schlechten Geschmackes bevorzugt in Mischung mit anderen Heilpflanzen, wie Sonnenhut und Goldrute.

Andere Bezeichnungen: Hagebutte; Hundsrose; Wildrose

Vorkommen:

Überall in Europa in Hecken, an Böschungen und Waldrändern, ausgenommen Skandinavien.

Pflanzenheilkunde:

Hagebuttenschalen

Fructus Cynosbati (sine Semine)

Heilanzeigen: Vitamin C-Mangel, erhöhter Vitamin-C- Bedarf: Frühjahr, Schwangerschaft, Stillzeit, Fieber, vitaminarme Ernährung (Kost in manchen Altersheimen), Magensäuremangel.

Zubereitung/Anwendung: Man setzt 1 gehäuften Teelöffel voll kernfreier Schnittdroge mit 1 großen Tasse Wasser kalt an und lässt bedeckt 5 Minuten leicht kochen. Der wohlschmeckende, nach Belieben gesüßte Tee wird an Stelle anderer Getränke getrunken.

Inhaltsstoffe: Reichlich Vitamin C (bis über 1 %), Flavone, Kohlenhydrate, Fruchtsäuren, wenige Vitamine des B-Komplexes. Das enthaltene Vitamin C ist durch die natürlichen Begleitstoffe für den Körper besonders gut verwertbar.

Andere Bezeichnungen: Purgier-Kreuzdorn; Gemeiner Kreuzdorn; Echter Kreuzdorn

Vorkommen:

Weite Verbreitung in Europa einschließlich Russland; Nordafrika, Asien.

Pflanzenheilkunde:

Kreuzdornbeeren – Fructus Rhamni cathartici

Heilanzeigen: Chronische Verstopfung. Nur milde Dickdarmwirkung.

Zubereitung/Anwendung: 2 (- 3) Teelöffel getrockneter Beeren werden mit einer großen Tasse Kaltwasser übergossen und kurz aufgekocht. Nach zehn Minuten wird der Tee abgeseiht und vor dem Schlafengehen getrunken. Eintritt der Wirkung nach etwa acht Stunden.

Inhaltsstoffe: Emodinglykoside

Andere Bezeichnungen: Stieleiche; Sommereiche; Oak

Vorkommen:

Weite Verbreitung in den gemäßigten und wärmeren Teilen Europas.

Pflanzenheilkunde:

Eichenrinde – Cortex Quercus

Heilanzeigen: Vor allem äußerliche Anwendung: Mundschleimhautentzündung, nässende Ekzeme, Unterschenkelgeschwür, Hämorrhoiden, Frostbeulen, Schweißfüße.

Zubereitung/Anwendung: Man kocht 2 Esslöffel voll geschnittener Rinde mit 1/2 Liter Wasser bedeckt 10 Minuten lang und gießt nach Erkalten durch Verbandmull oder ein Taschentuch ab. Mit dieser Flüssigkeit macht man nach jeder Mahlzeit Mundspülungen bzw. tränkt einen frischen Waschlappen zu Auflagen bei Ekzemen, Hämorrhoiden oder Unterschenkelgeschwür. Zum Baden bei Frostbeulen oder Schweißfüßen bereitet man wie beschrieben eine Abkochung aus 2 Handvoll Rinde mit 3 Litern Wasser.

Inhaltsstoffe: Über 10 % Gerbstoffe.

Andere Bezeichnungen: Primula acaulis, Stengellose Primel; Schaftlose Primel

Vorkommen:

Mittel- und Südeuropa, Balkan, Kleinasien.

Pflanzenheilkunde:

Schlüsselblumenblüten mit Kelch – Flores Primulae cum calycibus

werden wie Schlüsselblumenwurzeln gebraucht (s. dort). Sie wirken freilich wesentlich schwächer als die Wurzel. Zur Erzielung einer ungefähr gleichen Wirkung benötigt man die mindestens dreifache Menge Blüten.

Hinweis: Schlüsselblumenblüten unterliegen nicht den Naturschutzbestimmungen, dürfen also gesammelt werden. Man achte darauf, dass der grüne Blütenkelch mit abgezupft wird.

Schlüsselblumenwurzel – Radix Primulae

Heilanzeigen: Gut wirksam bei trockener Bronchitis, bei ungenügendem Auswurf zur Vermehrung der Bronchialschleimmenge. Die Droge löst Hustenreiz aus und ist deshalb nicht angezeigt bei Reizhusten und genügend Auswurf.

Zubereitung/Anwendung: 1 Teelöffel voll Schnittdroge wird mit 1 Tasse Kaltwasser angesetzt und zum Sieden erhitzt. Zugabe von etwas Anis oder Fenchel verbessert den Geschmack und zusätzlich die Wirkung. Man trinkt täglich gut warm 3 Tassen Tee. Mit Honig süßen.

Inhaltsstoffe: Bis 10% Saponine, daneben Phenolglycoside und wenig ätherisches Öl.

Andere Bezeichnungen: Breitwegerich; Großer Wegerich

Das Breitwegerichblatt erinnert in seiner Form an die menschliche Fußsohle, daher ist der lateinische Name Plantago von planta = Fußsohle abgeleitet. Bei den Indianern hieß der Wegerich “Fußstapfen des weißen Mannes”, da er sich überall dort breit machte, wo die Europäer in Amerika eindrangen. Der Breitwegerich begleitet uns auf vielen festgetrampelten Wegen und am Wegesrand. Er ist eine Zeigerpflanze für stark verdichteten Boden.

Bilder

Vorkommen:

Sehr häufig auf Wiesen in Europa und Asien. Magerwiesen, Wegränder, Böschungen

Verwendung: Blätter, Wurzel, Samen

Ernte: Blätter von Mai – August, Wurzel von Oktober – April

Verarbeitung: Salbe, Umschlag, Mazerat, Tee, Tinktur, Küche

Pflanzenheilkunde:

Spitzwegerichkraut – Herba Plantaginis

Heilanzeigen: Innerlich: Bronchialverschleimung, insbesondere Husten bei Kindern, äußerlich: Volksmedizinisch bei Insektenstichen, Blutergüssen, Furunkeln.

Zubereitung / Anwendung: 1 gehäufter Teelöffel voll Schnittdroge wird mit 1 Tasse Kaltwasser zum Sieden erhitzt und nach 5 Minuten abgeseiht. Der mit Honig gesüßte Tee wird 3 Mal täglich gut warm getrunken. Zur äußerlichen Anwendung werden die frischen Blätter so zwischen den Händen zerrieben, dass der Saft austritt. Die Blätter werden dann auf die betroffene Hautpartie gelegt.

Inhaltsstoffe: Pflanzenschleim und Aucubin, welches schwach entzündungshemmend wirkt, außerdem Gerbstoff und ein Senföl.

Hausgebrauch:

Die Blätter eignen sich für Spinat und Salat, sie können auch auf Brot gegessen werden. Dabei sollten sie längs zum Faserverlauf geschnitten sein. Auch in Suppen sind sie möglich. Oder sie werden zu einer Art Sauerkraut verarbeitet.

Die Stiele lassen sich zu einer Art Spargel verarbeiten. Der eiweißreiche Samen ist eine beliebte Knabberei; z.B. für Kinder unterwegs.

Bei Wanderungen lassen sich die Blätter in die Schuhe wie eine Sohle einlegen; das erfrischt die Fußsohlen.

Aus den Blättern lässt sich Tee machen: 2 EL mit 500 ml kochend Wasser ansetzen und 10 Min. ziehen lassen. Er kann unterstützend bei Asthma, Harnwegsentzündung sowie Magenschleimhautreizung genutzt werden.

Disclaimer

Diese Seiten ersetzen nicht die Diagnose oder Behandlung durch den Arzt oder Heilpraktiker (Stand November 2013)

Andere Bezeichnungen: ssp. crispum var. vulgare, Petersilie, Blatt-; Peterling; Blatt-Petersilie

Vorkommen:

Heimat östlicher Mittelmeerraum, weltweiter Anbau.

Pflanzenheilkunde:

Petersilienfrüchte (Petersiliensamen) – Fructus Petroselini

Heilanzeigen: Kräftig harntreibend bei Wasserstauungen, milchbildend für stillende Mütter, mäßig krampflösend, bei Appetitmangel. Bei Schwangerschaft ist die Droge nicht erlaubt, ebenso nicht bei Nierenkrankheiten.

Zubereitung/Anwendung: Eine geringe Menge Früchte wird vor der Teebereitung im Mörser gestoßen und hiervon ein knapp halber Teelöffel voll (nicht mehr!) in einer Tasse mit kochendem Wasser überbrüht. Man lässt bedeckt 5 Minuten ziehen. Morgens, mittags und abends wird je 1 Tasse Tee getrunken.

Inhaltsstoffe: Viel ätherisches Öl mit Hauptbestandteil Apiol, außerdem Glykosid Apiin.

Petersilienwurzel – Radix Petroselmi

wird seltener ähnlich wie Petersilienfrüchte verwendet. Da die Wurzel jedoch wesentlich weniger wirksam ist als die Früchte, sind höhere Mengen zur Teebereitung erforderlich. Man nimmt 1 gehäuften Teelöffel voll Schnittdroge pro Tasse.

Petersilienkraut – Herba Petroselini

ist am schwächsten wirksam und dient wohl ausschließlich als harmloses Gewürz. Bei der Verwendung von Petersilienkraut ist lediglich darauf zu achten, dass keine Hundspetersilie genommen wird. Die giftige Hundspetersilie ist an den auf der Unterseite glänzenden Blättern zu erkennen. Außerdem riechen die Blätter der Hundspetersilie beim Zerreiben unangenehm, nicht würzig. Krausblättrige Petersilienblätter stammen immer von der echten Petersilie.

Andere Bezeichnungen: Gemeine Pestwurz

Vorkommen:

In Europa verbreitet an feuchten, schattigen Standorten.

Pflanzenheilkunde:

Pestwurzblätter – Folia Petasites

Heilanzeigen: Reizmagen, krampfartige Schmerzen von Magen, Galle und Darm, Menstruationsbeschwerden, Asthma. Auch die Wurzel wird bei den genannten Heilanzeigen vereinzelt verwendet. Keine Langzeitanwendung!

Zubereitung/ Anwendung: 1 gehäufter Teelöffel voll Schnittdroge wird in einer Tasse überbrüht und nach 10 Minuten abgeseiht. Man trinkt zu den beiden Hauptmahlzeiten eine Tasse des warmen Aufgusses. Fenchel ist auch als Teebeimischung empfehlenswert.

Inhaltsstoffe: Petasine, Pflanzenschleim, wenig ätherisches Öl, Alkaloide.

Andere Bezeichnungen: Orthosiphon spicatus; Orthosiphon stamineus, Orthosiphon grandiflorus, aristatus; Katzenbart; Nierentee, Indischer Nierentee, Großblütiger Katzenbart

Vorkommen:

Sumatra, Java, Südindien, Australien.

Pflanzenheilkunde:

Orthosiphonblätter – Orthosiphonis folium = Folia Orthosiphonis

Heilanzeigen: Leichtere Fälle von Blasen- und Nierenentzündung, unterstützend bei beginnender Schrumpfniere und chronischer Nierenentzündung, nur schwach harntreibende Wirkung, jedoch verbunden mit erhöhter Abgabe von Kochsalz und stickstoffhaltigen Substanzen.

Zubereitung/ Anwendung: Bereitung der Tagesmenge durch Überbrühen von knapp 1 Handvoll Schnittdroge mit 1 Liter kochendem Wasser. Der Tee wird erst nach völligem Erkalten abgeseiht. Man trinkt morgens, mittags und abends je 1 große Tasse Tee.

Inhaltsstoffe: Glykosid, Saponin, ätherisches Öl, reichlich Kalisalze.

Andere Bezeichnungen: Origanum vulgare ssp. vulgare = Origanum; Gewöhnlicher Dost; Wilder Majoran

Pflanzenheilkunde:

Dostkraut – Herba Origani

wird von dem bei uns auf trockenen sonnigen Böden gedeihenden Dost (Origanum vulgare) gewonnen. In seiner südlichen Heimat Italien heißt der Dost Oregano. Er entwickelt dort ein noch viel intensiveres Aroma und dient u.a. als Pizzagewürz.

Die Pflanze ist, wie der Thymian, ein Lippenblütler und in Geruch und Wirkung diesem zwar ähnlich, aber nicht ebenbürtig.

Majorankraut – Herba Majoranae

Der in Deutschland angebaute Majoran (Origanum majorana) ist im südöstlichen Mittelmeergebiet heimisch. Er besitzt nur schwach magensaftanregende und blähungswidrige Eigenschaften und dient hauptsächlich als Gewürz.

Andere Bezeichnungen: Weiberkrieg; Dornige Hauhechel

Pflanzenheilkunde:

Hauhechelwurzel – Radix Ononidis

wird von der dornigen Hauhechel (wissenschaftlicher Name: Ononis spinosa, Familie: Schmetterlingsblütler) gewonnen. Die geschnittene Wurzeldroge besitzt auf Grund der vorhandenen Flavonoide, eines Saponins und des ätherischen Öles eine gute harntreibende Wirkung. Man überbrüht 1 Teelöffel voll mit 1 Tasse kochendem Wasser. Im Gegensatz zu Wacholderbeeren besitzt die Droge keine nierenreizenden Eigenschaften.

Nach neueren Untersuchungen soll das bisher kaum verwendete Kraut, also die geschnittenen oberirdischen Teile, stärker wirken, als die Wurzel. Hauhechel wird bevorzugt in Mischung mit anderen harntreibenden Drogen gebraucht.

Andere Bezeichnungen: Olive; Olivenbaum; Ölbaum

Pflanzenheilkunde:

Olivenblätter – Folia Oleae

Der Oliven- oder Ölbaum (Olea europaea) des Alten Testaments ist wegen seiner ölreichen Früchte ein Jahrtausende langer Begleiter der mediterranen und nahöstlichen Kulturen.

Die silbriggrauen Blätter des langlebigen, knorrigen Baumes sind eine wenig bekannte blutdrucksenkende Droge. Die in vielen Experimenten bewiesene Wirkung beruht offenbar auf dem Bitterstoff Oleuropein. Der Teeaufguss (1 Teelöffel pro Tasse, morgens und mittags) kann ärztliche Maßnahmen, welche hierdurch allerdings (schon wegen der regelmäßigen Blutdrucküberwachung) nicht entbehrlich werden, unterstützen.

Andere Bezeichnungen: Oenanthe aquatica = Oenanthe fistulosa= Oenanthe phellandrium = Großer Wasserfenchel; Wasser-Rebendolde; Safran-Rebendolde; Pferdesaat

Vorkommen:

Heimat Mittelmeerraum, Anbau auf dem Balkan und in vielen wärmeren Ländern.

Pflanzenheilkunde:

Fenchelfrüchte – Foeniculi fructus = Fructus Foeniculi

Heilanzeigen: Blähungen, mildes Hustenmittel für Kinder (Fenchelhonig), Durchfall und andere Verdauungsstörungen bei Säuglingen, in der Volksheilkunde bei Entzündungen am äußeren Auge. Fenchelöl besitzt starke Desinfektionskraft (über 10 Mal stärker als Phenol).

Zubereitung/Anwendung: 1 Teelöffel voll Droge in einer großen Tasse mit kochendem Wasser überbrühen und bedeckt 5 Minuten ziehen lassen. Der Aufguss ist viel gehaltreicher, wenn die Droge zuvor im Mörser gequetscht wird. Der warme Tee wird nach Zusatz einer Messerspitze Kochsalz zu Augenwaschungen oder damit getränkten Augenkompressen verwendet. Bei Blähungen und anderen Verdauungsstörungen ungesüßt oder mit Süßstoff versetzt anwenden, bei Husten mit Honig süßen.

Inhaltsstoffe: Über 4 % ätherisches Öl mit den Hauptbestandteilen Anethol und Fenchon. Fenchonarme Kultursorten schmecken anisähnlich.

Herba Basilici

Andere Bezeichnungen: Basilikum; Basilienkraut; Königskraut; Basil Oil

Bilder

© Gisa, Basilicum

© Gisa, Basilicum

© Gisa, Basilicum

Vorkommen: Kulturpflanze

Ernte: Mai – Juli

Verarbeitung: Tee, Küche, Umschlag

Wirkung: ungiftig

Pflanzenheilkunde:

Basilikumkraut besteht aus den Blüten, Blättern und Stängeln von Basilikum. Die Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler. Das aromatisch duftende Kraut verfügt über eine geringe Wirkung bei Magenbeschwerden und Blähungen. Außerdem gilt es als milchbildend. Basilikumkraut wird am besten als geschmacksverbessernder Bestandteil von Magen- und Verdauungstees gebraucht. Größer ist seine Bedeutung als Gewürz. Es enthält viel Kalzium und ist gut für die Knochenregeneration. Auch bei Erkältung und Halsschmerzen kann es zum Gurgeln genutzt werden. Als Tee bei Migräne und Angstzuständen. Äußerlich bei Pilzen und Wunden.

Nach: J. Karl:

ätherisches Öl mit Cineol und Linalool, Gerbstoffe

Stomachikum und Karminativum, Gewürz

Herba Basilici: 1 TL Infus aus frischen Blättern

Homöopathie:

Nach Clarke:

Hausgebrauch:

Wesentlicher Bestandteil des Pesto Genovese. Blätter vor dem Blühen sammeln. Wir können es trocknen und dann rebbeln, um auch im Winter auf seinen unvergleichlichen Geschmack zurückgreifen zu können.

Das Kraut kann auch gut selbst gezogen werden, es ist jedoch kälteempfindlich und mag es sonnig und feucht; jedoch keine Staunässe.

Der Geschmack ist je Sorte verschieden. Er kann leicht scharf sein.

Magie, Rituale:

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Geschichten, Erzählungen

Disclaimer

Diese Seiten ersetzen nicht die Diagnose oder Behandlung durch den Arzt oder Heilpraktiker (Stand November 2013)

Andere Bezeichnungen: Ilex paraguensis; Ilex paraguayensis, Mate; Yerba Mate; Matestrauch; Matetee, Paraguay-Tee

Vorkommen:

Pflanzenheilkunde:

Mateblätter – Folia Mate

sind als Matetee (= Yerba) das Nationalgetränk südamerikanischer Länder. Argentinien ist mit 125.000 Hektar Anbaufläche der Welt größter Mateproduzent und -Konsument. Der besonders in Paraguay und Brasilien beheimatete Matestrauch (Ilex paraguariensis) liefert die auch bei uns bekannte Droge, die sowohl unbehandelt (grün) als auch geröstet angeboten wird. Beide Sorten dienen hauptsächlich zu Genusszwecken. Mateblätter wirken durch ihre Inhaltsstoffe Coffein (ca. 1,5 %) und Theobromin anregend und harntreibend, etwas schwächer als Schwarztee (siehe dort) und Kaffee. Die Argentinier bereiten ihren Matetee so zu: Ein Glas mit Saugrohr (Bombilla) wird bis zur Hälfte mit der Droge gefüllt und mit beinahe kochendem Wasser übergossen. Dann lässt man den Aufguss ziehen, bis eine mundgerechte Temperatur erreicht ist. Dabei darf mit der Bombilla nicht umgerührt werden, weil diese sonst verstopft. Der Aufguss kann mit der gleichen Drogenfüllung einige Male wiederholt werden, bis Kraft und Geschmack nachlassen.

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