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Andere Bezeichnungen: Weiberkrieg; Dornige Hauhechel

Pflanzenheilkunde:

Hauhechelwurzel – Radix Ononidis

wird von der dornigen Hauhechel (wissenschaftlicher Name: Ononis spinosa, Familie: Schmetterlingsblütler) gewonnen. Die geschnittene Wurzeldroge besitzt auf Grund der vorhandenen Flavonoide, eines Saponins und des ätherischen Öles eine gute harntreibende Wirkung. Man überbrüht 1 Teelöffel voll mit 1 Tasse kochendem Wasser. Im Gegensatz zu Wacholderbeeren besitzt die Droge keine nierenreizenden Eigenschaften.

Nach neueren Untersuchungen soll das bisher kaum verwendete Kraut, also die geschnittenen oberirdischen Teile, stärker wirken, als die Wurzel. Hauhechel wird bevorzugt in Mischung mit anderen harntreibenden Drogen gebraucht.

Andere Bezeichnungen: Olive; Olivenbaum; Ölbaum

Pflanzenheilkunde:

Olivenblätter – Folia Oleae

Der Oliven- oder Ölbaum (Olea europaea) des Alten Testaments ist wegen seiner ölreichen Früchte ein Jahrtausende langer Begleiter der mediterranen und nahöstlichen Kulturen.

Die silbriggrauen Blätter des langlebigen, knorrigen Baumes sind eine wenig bekannte blutdrucksenkende Droge. Die in vielen Experimenten bewiesene Wirkung beruht offenbar auf dem Bitterstoff Oleuropein. Der Teeaufguss (1 Teelöffel pro Tasse, morgens und mittags) kann ärztliche Maßnahmen, welche hierdurch allerdings (schon wegen der regelmäßigen Blutdrucküberwachung) nicht entbehrlich werden, unterstützen.

Andere Bezeichnungen: Oenanthe aquatica = Oenanthe fistulosa= Oenanthe phellandrium = Großer Wasserfenchel; Wasser-Rebendolde; Safran-Rebendolde; Pferdesaat

Vorkommen:

Heimat Mittelmeerraum, Anbau auf dem Balkan und in vielen wärmeren Ländern.

Pflanzenheilkunde:

Fenchelfrüchte – Foeniculi fructus = Fructus Foeniculi

Heilanzeigen: Blähungen, mildes Hustenmittel für Kinder (Fenchelhonig), Durchfall und andere Verdauungsstörungen bei Säuglingen, in der Volksheilkunde bei Entzündungen am äußeren Auge. Fenchelöl besitzt starke Desinfektionskraft (über 10 Mal stärker als Phenol).

Zubereitung/Anwendung: 1 Teelöffel voll Droge in einer großen Tasse mit kochendem Wasser überbrühen und bedeckt 5 Minuten ziehen lassen. Der Aufguss ist viel gehaltreicher, wenn die Droge zuvor im Mörser gequetscht wird. Der warme Tee wird nach Zusatz einer Messerspitze Kochsalz zu Augenwaschungen oder damit getränkten Augenkompressen verwendet. Bei Blähungen und anderen Verdauungsstörungen ungesüßt oder mit Süßstoff versetzt anwenden, bei Husten mit Honig süßen.

Inhaltsstoffe: Über 4 % ätherisches Öl mit den Hauptbestandteilen Anethol und Fenchon. Fenchonarme Kultursorten schmecken anisähnlich.

Herba Basilici

Andere Bezeichnungen: Basilikum; Basilienkraut; Königskraut; Basil Oil

Bilder

© Gisa, Basilicum

© Gisa, Basilicum

© Gisa, Basilicum

Vorkommen: Kulturpflanze

Ernte: Mai – Juli

Verarbeitung: Tee, Küche, Umschlag

Wirkung: ungiftig

Pflanzenheilkunde:

Basilikumkraut besteht aus den Blüten, Blättern und Stängeln von Basilikum. Die Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler. Das aromatisch duftende Kraut verfügt über eine geringe Wirkung bei Magenbeschwerden und Blähungen. Außerdem gilt es als milchbildend. Basilikumkraut wird am besten als geschmacksverbessernder Bestandteil von Magen- und Verdauungstees gebraucht. Größer ist seine Bedeutung als Gewürz. Es enthält viel Kalzium und ist gut für die Knochenregeneration. Auch bei Erkältung und Halsschmerzen kann es zum Gurgeln genutzt werden. Als Tee bei Migräne und Angstzuständen. Äußerlich bei Pilzen und Wunden.

Nach: J. Karl:

ätherisches Öl mit Cineol und Linalool, Gerbstoffe

Stomachikum und Karminativum, Gewürz

Herba Basilici: 1 TL Infus aus frischen Blättern

Homöopathie:

Nach Clarke:

Hausgebrauch:

Wesentlicher Bestandteil des Pesto Genovese. Blätter vor dem Blühen sammeln. Wir können es trocknen und dann rebbeln, um auch im Winter auf seinen unvergleichlichen Geschmack zurückgreifen zu können.

Das Kraut kann auch gut selbst gezogen werden, es ist jedoch kälteempfindlich und mag es sonnig und feucht; jedoch keine Staunässe.

Der Geschmack ist je Sorte verschieden. Er kann leicht scharf sein.

Magie, Rituale:

—-

Geschichten, Erzählungen

Disclaimer

Diese Seiten ersetzen nicht die Diagnose oder Behandlung durch den Arzt oder Heilpraktiker (Stand November 2013)

Andere Bezeichnungen: Ilex paraguensis; Ilex paraguayensis, Mate; Yerba Mate; Matestrauch; Matetee, Paraguay-Tee

Vorkommen:

Pflanzenheilkunde:

Mateblätter – Folia Mate

sind als Matetee (= Yerba) das Nationalgetränk südamerikanischer Länder. Argentinien ist mit 125.000 Hektar Anbaufläche der Welt größter Mateproduzent und -Konsument. Der besonders in Paraguay und Brasilien beheimatete Matestrauch (Ilex paraguariensis) liefert die auch bei uns bekannte Droge, die sowohl unbehandelt (grün) als auch geröstet angeboten wird. Beide Sorten dienen hauptsächlich zu Genusszwecken. Mateblätter wirken durch ihre Inhaltsstoffe Coffein (ca. 1,5 %) und Theobromin anregend und harntreibend, etwas schwächer als Schwarztee (siehe dort) und Kaffee. Die Argentinier bereiten ihren Matetee so zu: Ein Glas mit Saugrohr (Bombilla) wird bis zur Hälfte mit der Droge gefüllt und mit beinahe kochendem Wasser übergossen. Dann lässt man den Aufguss ziehen, bis eine mundgerechte Temperatur erreicht ist. Dabei darf mit der Bombilla nicht umgerührt werden, weil diese sonst verstopft. Der Aufguss kann mit der gleichen Drogenfüllung einige Male wiederholt werden, bis Kraft und Geschmack nachlassen.

Andere Bezeichnungen: Weißer Dorant; Weißer Andorn; Gewöhnlicher Andorn

Vorkommen:

Weite Verbreitung: Mittelmeerländer, Asien, Amerika; feldmäßiger Anbau.

Pflanzenheilkunde:

Andornkraut = Herba Marrubii

Heilanzeigen: Trockener Husten, Appetitmangel, Anregung der Galleproduktion, ferner äußerlich bei schlecht heilenden Wunden.

Zubereitung/Anwendung: 1 gehäuften Eßlöffel voll mit 2 großen Tassen Wasser übergießen, bedeckt zum Kochen erhitzen und warm abseihen.

Innerliche Anwendung: 2 — 3 Mal täglich 1 mit Honig gesüßte Tasse Tee gut warm trinken, bei Gallenbeschwerden ungesüßt.

Äußerliche Anwendung: Die warme Abkochung entweder unmittelbar als Bademittel verwenden, z.B. bei Wunden an Hand und Fuß, oder Verbandmull damit tränken für Umschläge.

Inhaltsstoffe: Etwa 7 % Gerbstoffe, wenig ätherisches Öl, verschiedene Bitterstoffe, Harz. Hauptträger der Wirkung ist das in seinem chemischen Aufbau bekannte Marrubiin.

Weitere Bezeichnungen: Uferwolfstrapp

Vorkommen:

Nahezu weltweite Verbreitung, Anbau in Deutschland, Frankreich, Italien usw.

Pflanzenheilkunde:

Wolfstrappkraut  = Herba Lycopi

wird gegen leichte Schilddrüsenüberfunktion nicht als Teeaufguss, sondern als frischer Pflanzenextrakt eingesetzt (Lycocyn). Auch eine Kombination mit Herzgespannkraut ist im Handel (Thyreogutt). Wolfstrapp (wissenschaftlicher Name Lvcopus europaeus) ist ein Lippenblütler. der über weite Gebiete der nördlichen Nordhälfte verbreitet ist und auch in Deutschland an leuchten, naturbelassenen Standorten häufig wuchst.

Andere Bezeichnungen: Linum crepitans, Lein; Yamazi; Faserlein; Saatlein; Flachs

Pflanzenheilkunde:

Leinsamen = Lini semenSemen Lini

Heilanzeigen: Reizfreies Füll- und Gleitmittel bei chronischer Verstopfung, Magenschleimhautentzündung; Magen- und Darmgeschwüre, Hämorrhoiden, Diätetikum mit hohem Gehalt an ungesättigten (essentiellen) Fettsäuren, wahrscheinlich Schutzwirkung gegen Arteriosklerose.

Zubereitung/Anwendung: Leinsamen sollen bei Verwendung als Abführmittel stets grob geschrotet mit reichlich Flüssigkeit eingenommen oder bei Anwendung als Ganzdroge sorgfältig gekaut werden. Das Leinsamenschrot soll möglichst erst beim Kauf frisch hergestellt werden. (Jede Apotheke hat einen Leinsamenschroter).

Anfangs müssen bei Verstopfung morgens, mittags und abends 1-2 Esslöffel voll Schrot genommen werden und in den ersten Tagen gegebenenfalls zusätzlich die halbe Dosis des bisher verwendeten Abführmittels. Nach mehreren Tagen sollten nur noch 2 Mal täglich 1 — 2 Esslöffel voll Schrot nötig sein und nach einigen Wochen nur noch abends 1-2 Esslöffel voll, zusammen mit Joghurt und Obst. Merke: Stuhlgang nur 3 Mal wöchentlich ist bei unserer schlackenarmen Ernährung noch als normal anzusehen. Leinsamenschrot ist zum Dauergebrauch ausdrücklich geeignet und empfohlen, was man sonst von keinem Abführmittel uneingeschränkt behaupten kann.

Die milde Abführwirkung des Leinsamens auf den Darm erfolgt auf dreifache Weise: Durch den quellenden Pflanzenschleim, das Leinsamenöl und die unverdauliche Samenschale (Ballaststoff).

Bei regelmäßiger Einnahme von Leinsamen ist deren nicht geringer Nährwert zu beachten: 1 Esslöffel voll Leinsamenschrot hat etwa 315 Joule (75 Kalorien). Ggf. etwas weniger Nahrung aufnehmen!

Bei Magenschleimhautentzündung sowie Magen- und Darmgeschwüren setzt man 50 g ungeschrotenen Leinsamen mit 1 Eiter Wasser kalt an, kocht kurz auf, lässt unter gelegentlichem Um rühren abkühlen und rührt die handwarme Abkochung durch ein feines Sieb. Die Wirkung wird deutlich gesteigert, wenn gleich nach dem Aufkochen 3 Teelöffel voll Kamillenblüten beigemischt werden. Vor den Mahlzeiten wird 1 Tasse lauwarm getrunken.

Andere Bezeichnungen: Leonurus villosus, Löwenschwanz; Echtes Herzgespann

Vorkommen:

Wild an Zäunen, auf Ödland, in Europa, Mittelasien und Nordamerika. Anbau in Südosteuropa.

Pflanzenheilkunde:

Herzgespannkraut = Herba Leonuri cardiacae

Heilanzeigen: Vegetativ-funktionelle Herzbeschwerden, z.B. in den Wechseljahren, leicht beruhigende Wirkung. Dämpft bei Schilddrüsenüberfunktion die Herzbeschleunigung. Insgesamt nur milder Effekt.

Zubereitung/Anwendung: 1 gehäufter Esslöffel voll

Schnittdroge wird mit knapp ½ Liter kochendem Wasser überbrüht und nach 10 Minuten abgeseiht. Man trinkt morgens und abends 1 Tasse Tee. Langzeitanwendung über mehrere Wochen ist erforderlich.

Inhaltsstoffe: Alkaloid, Bitterstoffglycoside, wenig ätherisches Öl.

Andere Bezeichnungen: Gewöhnlicher Wacholder

Vorkommen:

In Europa auf Ödland häufig. Vor allem Italien liefert viele und hochwertige Drogen.

Pflanzenheilkunde:

Wacholderbeeren = Juniperi fructus = Fructus Juniperi

Heilanzeigen: Äußerlich: Wacholderspiritus als leichtes Einreibemittel bei Rheuma und Muskelschmerzen.

Zubereitung/Anwendung: In jedem Fall ist von dem Schlucken der Beeren abzuraten. Die Zubereitung von Spiritus, Ölen und Hautanwendungen ist vorzuziehen. Der harntreibende Faktor könnte auf der Zerstörung von Glomeruli (Arbeitseinheiten in der Niere) beruhen.

Das ätherische Wacholderöl ist auch in Form von Kapseln (Roleca) im Handel. Bei Schwangerschaft und Nierenkrankheiten ist die Droge wegen der gewebereizenden Pinene nicht erlaubt.

Inhaltsstoffe: Mindestens 1%, durch Pinene terpentinähnlich riechendes Ätherischöl mit dem harntreibenden Bestandteil Terpineol-4, Bitterstoffe und etwa 25 % Invertzucker.

Andere Bezeichnungen: Echte Walnuss, Baumnuss, Walnut

Pflanzenheilkunde:

Walnussblätter = Folia Juglandis

werden volksmedizinisch innerlich und äußerlich als Teeaufguss bei Akne, Ekzem und Lidrandentzündung verwendet. Die Wirkung der sehr gerbstoffhaltigen Blätter des Walnussbaumes (wissenschaftlicher Name Juglans regia) ist geringer, als die von Stiefmütterchenkraut (siehe dort).

Der vor allem in den unreifen, grünen Fruchtschalen enthaltene Inhaltsstoff Juglon reagiert mit dem Hauteiweiß unter Braunfärbung. Hierauf beruht der Einsatz in Sonnenölen.

Andere Bezeichnungen: Echter Alant, Muxiang

Nach Madaus:

ínula helénium L. (= Aster helenium Scop., = Aster officinalis All., = Helenium grandiflorum Gilib., = Helenium vulgare Bauhin, = Corvisartia helenium Mérat). Echter Alant. Französisch: Grande aunée, inule, oeil de cheval, aromate germanique; englisch: Elecampane, elfdock, skallwort, horseheal, yellow starwort; italienisch: Elenio, enula, enula campagna, erbella; dänisch: Alant; norwegisch: Alantrot; polnisch: Oman; russisch: Diewiasil; schwedisch: Alandsrot; tschechisch: Oman pravý, alant; ungarisch: örvénygyöker.

Weitere Inula-Pflanzen

Inula conyza, Inula squarrosa; Conyza squarrosa, Dürrwurz-Alant; Sparriger Alant

Inula crithmoides, Salz-Alant; Salzalant

Inula hirta, Rauhaariger Alant; Rauer Alant

Inula salicina, Weiden-Alant; Weidenblättriger Alant

Pflanzenfamilie

Wirkung

ungiftig, aber bitter etc., = schwach belastend, ++ = schwach giftig, +++ = mittelgiftig, ++++ = sehr giftig, evtl. tödlich

Inhaltsstoffe: Etwa 2 % ätherisches Öl, 3 Bitterstoffe, die auch als Alantkampfer oder Helenin bekannt sind.

Heilanzeigen: Magenbeschwerden, Appetitmangel, Reizhusten, Auswurfförderung, Madenwürmer, Wasserstauungen, ungenügende Gallenabsonderung.

Vorkommen

Heimat in Kleinasien bis Zentralasien. Anbau in Deutschland, Holland, auf dem Balkan.

Nutzung

Pflanzenteile:

Wurzel = Radix Helenii

Ernte:

Pflanzenheilkunde:

Verarbeitung: 1 Teelöffel voll (= 6 g) der Wurzel zum kalten Auszug oder heißen Infus;

Zubereitung/Anwendung: 1 Teelöffel fein geschnittener Droge auf 1 große Tasse kochendes Wasser. 10 Minuten bedeckt ziehen lassen. Vor und zu den Mahlzeiten 1 Tasse trinken. Als Hustentee wirksamer in Mischung mit anderen Hustendrogen (z.B. Spitzwegerichkraut, Schlüsselblumenwurzel). Alant wird in einer Reihe industriell gefertigter Hustensäfte verwendet.

Andere Bezeichnungen: Anisum stellatum, Echter Sternanis; Star Anise

Vorkommen:

Heimat Asien, Anbau in Deutschland und vielen wärmeren Ländern.

Pflanzenheilkunde:

Sternanisfrüchte = Fructus Anisi stellati

Die bloße Erläuterung des Namens Sternanis sagt uns etwas über Form und Aroma dieser südchinesischen Gewürzpflanze: Die gut markstückgroßen schönen Früchte sind sternstrahlenartig, wie die Holzspeichen eines alten Rades, gegliedert. Jede der 8—10 „Speichen“ ist eine Teilfrucht mit einem glänzenden braunen Samen. Aus der im unzerkleinerten Zustand jahrelang haltbaren Frucht wird beim Vermahlen ein anisartig riechendes ätherisches Öl frei. Dieses ähnelt in seiner Zusammensetzung teilweise dem europäischen Anisöl, obwohl das europäische Doldengewächs Anis mit dem ostasiatischen Magnolienverwandten Sternanis nicht verwandt ist. Der Sternanis ist unserem europäischen Anis geschmacklich ebenbürtig, im Ölgehalt überlegen.

Anisfrüchte = Fructus Anisi

Heilanzeigen: Bei Husten krampflösend und gut schleimverflüssigend, zur Milchbildung bei stillenden Müttern, außerdem — gemischt mit gleichen Teilen Kümmel und Fenchel — bei Blähungen.

Zubereitung/Anwendung: 1 Teelöffel voll in 1 Tasse mit kochendem Wasser überbrühen und bedeckt 10 Min. ziehen lassen. Bei Husten mit Honig gesüßt 2 — 3 Mal täglich gut warm trinken. Bei Blähungen ungesüßt zu den Mahlzeiten trinken.

Inhaltsstoffe: Etwa 3 % ätherisches Öl mit dem Hauptbestandteil Anethol, welches den charakteristischen Geruch verleiht und süß schmeckt. Sternanis enthält bis zu 10 % ätherisches Öl.

Andere Bezeichnungen: Hyssopus officinalis ssp. Officinalis, Ysop; Essigkraut

Bilder

Pflanzenheilkunde:

Ysopkraut = Herba Hyssopi

enthält neben ätherischem Öl das bittere Glykosid Diosmin und Gerbstoff. Der Ysop (Hyssopus officinalis) wirkt in ähnlicher Weise schweißhemmend wie der Salbei (siehe dort) und wird wie dieser als Gurgelmittel gebraucht. Ysopkraut ist auch blähungswidrig.

Der streng aromatisch duftende tiefblau blühende Lippenblütler gedeiht gut in unserem Klima.

Andere Bezeichnungen: gewöhnlicher Hopfen

Vorkommen:

Heimat sind die Auen- und Bruchwälder Europas. Anbau in Bayern (30 % der Welternte), der Tschechoslowakei. in Frankreich und vielen weiteren Ländern.

Pflanzenheilkunde:

Hopfenzapfen, Hopfenblüten = Lupuli strobuli ~ Flor. Humuli lupuli

Heilanzeigen: Nervosität, leichte Schlafstörungen, nervöse Magenbeschwerden

Zubereitung/Anwendung: Bei Nervosität und Schlafstörungen in Mischung mit Baldrianwurzel und zwar im Verhältnis 1 Teil Hopfen und 3 Teile Baldrian als Teeaufguss. 1 Teelöffel voll Drogenmischung auf 1 große Tasse heißes Wasser, 10 Minuten bedeckt ziehen lassen. Man trinkt ½ Stunde vor dem Schlafengehen 1 Tasse. Auch die Anwendung als Hopfen-Schlafkissen ist sinnvoll. Bei nervösen Magenbeschwerden verwendet man einen in gleicher Weise aus 1 Teil Hopfen und 1 Teil Kümmel bereiteten Teeauszug.

Inhaltsstoffe: Die Bitterstoffe Humulon und Lupulon, Methylpeminol.

Anderer Bezeichnungen: Sanddorn

Pflanzenheilkunde:

Sanddornbeeren

enthalten reichlich Vitamin C, daneben fettes Öl, Flavonoide und Carotin. Letzterem verdanken die Früchte ihre orange Farbe. Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist in Asien und Europa weit verbreitet, auch als Zierstrauch. Sanddornbeeren werden nicht zur Teebereitung gewonnen, sondern im frischen oder tiefgefrorenen Zustand meist zu Saft verarbeitet. Da reife Sanddornbeeren geringe Mengen an sogenannten niederen Fettsäuren enthalten, haben sie einen leicht ranzigen Beigeschmack. Dies führt mitunter zu Beanstandungen von Sanddornsäften, obwohl diese in Wirklichkeit von einwandfreier Beschaffenheit sind.

Andere Bezeichnungen: Kenaf; Rossela-Hanf; Rama-Eibisch; Karkaden; Sabdariff-Eibisch; Sudan-Eibisch; Afrikanische Malve; Roselle; Nubiablütentee; Rama; Malven-Tee

Bilder:

Vorkommen:

Afrika

Pflanzenheilkunde:

Sudan-Malvenblüten = Flores Hibisci

sind auch bekannt als Hibiskusblüten, Karkaden, afrikanische Malven und Nubiablüten. Die letzteren Namen weisen auf die Herkunft aus Afrika hin. Sie sind zum Teil ungenau, da nur die fleischigen roten Blütenkelche und nicht die ganzen Blüten verwendet werden. Die wissenschaftliche Bezeichnung der zu den Malvengewächsen zählenden Pflanze ist Hibiscus sabdariffa.

Im Gegensatz zu der arzneilich genutzten Malvenart Eibisch sind die Sudan-Malvenblüten ein reiner Haustee, welcher täglich getrunken werden kann. Durch den Gehalt an verschiedenen Fruchtsäuren, insbesondere aber an Hibiscussäure (chemisch verwandt mit Zitronensäure), schmeckt der Teeaufguss erfrischend, besonders kalt getrunken. Ein wasserlöslicher Farbstoff verleiht dem Getränk seine leuchtend rote Farbe.

Zubereitung: Man bereitet die Tagesmenge durch Überbrühen von 1 gehäuften Esslöffel mit 1 Liter kochendem Wasser. Nach 10 Minuten wird der Aufguss abgeseiht.

Andere Bezeichnungen: Kahles Bruchkraut

Vorkommen:

Mitteleuropa, Polen, Ukraine, Balkan

Pflanzenheilkunde:

Herba Herniariae

Heilanzeigen: Unterstützend bei chronischer Blasenentzündung, Harnröhrenentzündung, schmerzhaftem Harndrang.

Zubereitung/Anwendung: Man überbrüht 2 Teelöffel Droge in 1 Tasse mit kochendem Wasser, läßt bedeckt 10 Minuten ziehen und trinkt mittags und abends 1 Tasse Tee. Die Anwendung ärztlich verordneter Mittel wird durch den Tee nicht entbehrlich.

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Herniarin (mit Cumarin verwandt), Saponin

Andere Bezeichnungen: Afrikanische Teufelskralle

Vorkommen:

Savannen der Kalahariwüste von Südwest- und Südafrika.

Pflanzenheilkunde:

Teufelskrallewurzel = Radix Harpagophyti

Heilanzeigen: Rheumatische Erkrankungen und Arthritis.

Zubereitung/ Anwendung: Bereitung der Tagesmenge durch Überbrühen von 1 gehäuften Teelöffel voll Schnittdroge mit ½ Liter kochendem Wasser. Man lässt das bedeckt über Nacht stehen, seiht am nächsten Morgen ab und trinkt vor den Mahlzeiten je 1 Tasse kalten Tee. Der recht bittere Geschmack kann durch etwas Süßstoff gemildert werden. Kurmäßige Anwendung über mehrere Wochen ist unerlässlich.

Inhaltsstoffe: Harpagosid (sehr bitter), Procumbid und Harpagid.

Andere Bezeichnungen: Hamamelis orbiculata, Virginische Zaubernuss; Echte Zaubernuss

Pflanzenheilkunde:

Hamamelisblätter = Hamamelidis Folium — Folia Hamamelidis

Der Hamamelisstrauch (virginische Zaubernuss, Hamamelis virginiana) kommt aus Nordamerika und gedeiht auch in unserem Klima gut. Sein ebenfalls gebräuchlicher Name Hexenhasel bezieht sich auf die große äußerliche Ähnlichkeit mit unserem Haselnussstrauch und die ungewöhnlich frühe Blühzeit im Spätwinter. Blätter und Rinde der Hamamelis enthalten Gerbstoff. Die Droge wird wie Eichenrinde verwendet (siehe dort). Das durch Wasserdampfdestillation aus frischen Zweigen gewonnene Hamameliswasser wird kosmetisch gebraucht.

Andere Bezeichnungen: Echtes Süßholz; Spanisches Süßholz; Lakritze; Bärendreck

Pflanzenheilkunde:

Süßholzwurzel = Liquiritiae Radix – Radix Liquiritiae

 ist — in geschälter und ungeschälter Form — der Ausgangsstoff für den dunkelbraunen eingedickten Lakritzenextrakt und die Lakritzenstangen („Bärendreck“). Die Droge hat zwei grundverschiedene Heilanzeigen, nämlich Bronchitis und Magengeschwür.

Süßholzwurzel allein wird ohne Zusätze bzw. weitere Aufbereitung wohl kaum benutzt. Öfter findet man die Schnittdroge gemischt mit Thymiankraut, Fenchelfrüchten etc. in Hustentees. Wichtiger ist der intensiv süß schmeckende Süßholzextrakt (Bestandteil vieler Fertigarzneimittel) mit dem Hauptinhaltsstoff Glycyrrhizin. Dieses hat Saponincharakter, woraus sich seine altbekannte auswurffördernde Eigenschaft bei Husten erklärt.

Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde der günstige Einfluss des Extraktes bei Magengeschwür entdeckt. Inzwischen weiß man, dass der entzündungswidrige Effekt auf einer cortisonähnlichen Wirkung beruht. Glycyrrhizin ist — chemisch etwas abgewandelt — als Biogastrone im Handel.

Die wochenlange Anwendung bei Magen-und Zwölffingerdarmgeschwür muss wegen Nebenwirkungen (Wasserstauung, Bluthochdruck, Kaliumverluste) unter ärztlicher Verantwortung, der kürzere Gebrauch bei Husten kann auch in Selbstbehandlung erfolgen. Der blaublütige Süßholzstrauch (wissenschaftlicher Name Glycyrrhiza glabra, Familie Schmetterlingsblütler) ist in den Mittelmeerländern häufig und wird dort auch kultiviert. Er ist eine der ältesten Heilpflanzen. Seine Wurzeln wurden in der Grabkammer des Pharao Tut-ench-Amon 1350 v. Chr. gefunden.

Andere Bezeichnungen: Salisburia adiantifolia = Ginkgo; Baiguo; Silberaprikose; Entenfuß; Fächerbaum; Fächertanne

Bilder:

Pflanzenheilkunde:

Ginkgoblätter = Folia Ginkgo

Ginkgoblätter enthalten unter anderem mehrere Flavone, Flavonglykoside und Procyanidine, die extrahiert werden. Die Ginkgo-Inhaltsstoffe werden mit Erfolg eingesetzt bei Durchblutungsstörungen der Beine (Raucherbein, Krampfadern), des Herzens und des Hirnes (Schwindelerscheinungen bei älteren Menschen). Die Anwendung der fein geschnittenen Blätter als Teeaufguss ist möglich, aber nicht gebräuchlich. Man überbrüht 1 — 2 Teelöffel voll Schnittdroge plus etwas Fenchel (zur Geschmacksverbesserung) in einer Tasse und lässt bis zum Erkalten ziehen. Täglich 3 Tassen über Wochen.

Der Ginkgobaum oder japanische Tempelbaum ist ein „lebendes Fossil“. Er ist der letzte Vertreter einer den Nadelbäumen nahestehenden Pflanzenfamilie und war vor über 100 Millionen Jahren in Mitteleuropa häufig. Mitte des 18. Jahrhunderts kam der stattliche Baum aus Fernost wieder zu uns, ist seitdem in Parkanlagen öfters zu finden und an seinen eigenartigen zweilappigen Blättern, sowie im Herbst an den gelben, unangenehm nach Buttersäure riechenden kirschgroßen Früchten der weiblichen Bäume zu erkennen.

Ginsengwurzel = Radix (Panax) Ginseng

Heilanzeigen: In Ostasien seit 5000 Jahren als Universal- mittel verwendet. Solch hohen Heilansprüchen ist zwar einerseits grundsätzlich mit Skepsis zu begegnen, andererseits besitzt Ginsengwurzel aber doch eine Anzahl wissenschaftlich bewiesener wertvoller Wirkungen. Die Droge hat allgemein anregende (tonisierende) Eigenschaften. Sie unterstützt die Bildung der roten Blutkörperchen und den Aufbau von Körpereiweiß, verbessert die Hirnleistung (Merk- und Konzentrationsfähigkeit), sowie die körperliche und seelische Belastbarkeit bei Überforderung und im Alter. Auch über günstige Effekte beim Altersdiabetes, bei Depressionen in den Wechseljahren und nachlassender sexueller Aktivität wurde berichtet. Keine direkte Herz- und Kreislaufwirkung. Bei Überdosierung können u.a. Durchfall und Schlaflosigkeit auftreten.

Zubereitung/Anwendung: Teeaufguss aus Schnittdroge oder — einfacher — sofort löslichem (Instant) Teegranulat. Man trinkt morgens 1 Tasse Tee. Im Handel sind außerdem zahlreiche Fertigerzeugnisse in verschiedenen Darreichungsformen mit großen Qualitätsunterschieden. Ausschlaggebend ist eine genügend hohe Konzentration des nicht billigen Drogenextraktes.

Andere Bezeichnungen: Gentiana asclepiadea, Enzian

Vorkommen:

Alpen und andere europäische Gebirge, kalkliebend. Anbau auch in der Ebene.

Pflanzenheilkunde:

Enzianwurzel = Gentianae Radix = Radix Gentianae

Heilanzeigen: Appetitmangel, Magensäuremangel und andere Verdauungsstörungen. Nicht bei Sodbrennen.

Zubereitung/Anwendung: Man bereitet entweder einen Kaltauszug, indem man 1 gestrichen vollen Teelöffel Schnittdroge mit 2 Tassen Wasser über Nacht ansetzt, oder besser die gleichen Mengen bedeckt 10 Minuten kocht. Man trinkt 1/4 Stunde vor den Hauptmahlzeiten 1 Tasse voll.

Inhaltsstoffe: Verschiedene Bitterstoffe: Gentiopikrin und Amarogentin. Die zuletzt genannte Substanz ist der bitterste bisher bekannte Stoff überhaupt, welcher noch in über 50 millionenfacher Verdünnung bitter schmeckt. Neben den Bitterstoffen enthält Enzianwurzel noch viel Kohlenhydrate, Voraussetzung der Vergärung zu Enzianschnaps. Je nach Verwendungszweck sind die Erntetermine verschieden: Höchster Bitterstoffgehalt im Frühjahr, höchster Kohlenhydratgehalt im Herbst.

Andere Bezeichnungen: Asperula odorata, Waldmeister

Pflanzenheilkunde:

Waldmeisterkraut = Herba Asperulae odoratae

ist wohl am bekanntesten in frischem Zustand, als Bestandteil der Maibowle. Auch in getrockneter Form steht die Genussmitteleigenschaft des Waldmeisters im Vordergrund, obwohl die Droge auch leicht entzündungswidrige und gefäßerweiternde Eigenschaften hat. Aus 5 g Waldmeisterkraut, 45 g Erdbeerblättern und 50 g Himbeerblättern kann man einen wohlschmeckenden Kräutertee mischen. Waldmeister (wissenschaftlicher Name Galium odoratum, früher Asperula odorata) enthält vor allem das charakteristisch duftende Cumarin, welches erst beim Verwelken aus einer nicht riechenden Zuckerbindung frei wird. Sowohl in der Maibowle als auch in Form des Deutschen Kräutertees ist Waldmeister unschädlich.

In chemisch abgewandelter Form wird Cumarin zur Verminderung der Blutgerinnung bei Thrombosegefahr und nach Herzinfarkt viel verwendet.

Andere Bezeichnungen: Gewöhnlicher Erdrauch; Gemeiner Erdrauch

Pflanzenheilkunde:

Erdrauchkraut = Herba Fumariae

Der Erdrauch (Fumaria officinalis) fällt auf durch seine zartgefiederten Blätter und die tiefroten gespornten Blüten. Er ist als Unkraut häufig auf Äckern und Schuttplätzen anzutreffen. Wie viele andere Mohngewächse, zu denen er gehört, besitzt auch der Erdrauch Alkaloide.

Die Droge wird — meist in Mischung mit anderen Heilpflanzen — verwendet bei Störungen des Galleflusses. Ein Fertigarzneimittel aus Erdrauchextrakt ist das Oddibil. Über die genannte Heilanzeige hinaus hat Erdrauch leicht abführende und harntreibende Eigenschaften. Er wird deshalb auch als sogenanntes „Blutreinigungsmittel“ gebraucht.

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